Editorial März 2021: Die Kunst des Coverns
02.03.2021 | Jakob Uhlig
Erste große Neuerung in diesem Monat: Ab sofort werde ich in den Editorials nicht mehr nur über die jeweiligen Themenmonate schreiben, sondern auch über all die anderen schönen Artikel, die wir für euch in der Pipeline haben. Dadurch möchte ich gerne noch mehr die Breite in unserem Magazin hervorheben und auch außerdem auf all diejenigen Künstler:Innen hinweisen, deren Releases wir in der Redaktion besonders heiß erwarten. Symbolisch für diese Wandlung des Formats stehen auch unsere ab sofort monatlich erscheinenden Magazin-Cover, die Kollege Niels vor einigen Wochen im Redaktionscall ins Gespräch gebracht hatte und die ich tatsächlich ganz schön geil finde. Ein richtiges Printmedium werden wir in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr werden - aber Spaß macht es allemal, sich das vorzustellen.
Eingefärbt wird aber auch der März natürlich von einem Themenmonat, und den widmen wir dieses Mal Coversongs. Als wir als Redaktion begonnen, uns diesem Thema zu nähern, dachte ich als erstes an meine Zeit als aktiver Musiker, die am Anfang wahrscheinlich bei so gut wie jedem mit den (mittelguten) Interpretationen anderer Bands begann und sich erst später zum Schaffen eigener Kreationen entwickelte. Umso spannender, dass manche Musiker:Innen das Covern nicht nur als Zwischenphase zum Ausprobieren betrachten, sondern quasi ihr ganzes Schaffen dieser Art des Musikmachens widmen. Kuriosestes Lieblingsbeispiel aus dem aktuellen Themenmonat sind für mich in diesem Zusammenhang zum Beispiel Beatallica, die - der Name lässt es bereits erahnen - eine Tribute-Band für die Beatles UND Metallica sind. Songtitel wie "All You Need Is Blood" sprechen für sich. Außerdem haben wir über Cover geschrieben, die aus verschiedenen Gründen ihr Original überkommen haben. Da gibt es einen Johnny Cash, dessen Version von Nine Inch Nails' "Hurt" so bahnbrechend war, dass Trent Reznor mittlerweile öffentlich sein Anrecht auf den Song aberkannt hat. Das sitzt tief, ebenso wie die vielen Fälle von Coversongs, von denen die meisten gar nicht mehr wissen, dass sie welche sind - dazu hat Felix diesen Monat einen sehr interessanten Artikel geschrieben.
Neue Musik darf im immer noch konzertlosen 2021 aber natürlich auch nicht fehlen und so blicken wir in Vorfreude auf die Platten, die uns diesen Monat beehren. Unsere "Titelhelden" und ehemaligen "Unter dem Radar"-Gäste Great Escapes zum Beispiel veröffentlichen in diesem Monat ihre neue Platte "Okay". Außerdem spannend: Mit dem Debüt von Die P erscheint der allererste Release auf Lina Burghausens neuem All-Female-Hip-Hop-Label 365XX. Dieses geht auf das spannende Blog-Projekt "365 Female MCs" zurück, über das wir bereits in unserem allerersten Themenmonat berichtet hatten. Wir erwarten zudem eine Orchester-EP der Mathcore-Götter The Hirsch Effekt, mit Drip-Fed und '68 bringen gleich zwei der garstigsten Hardcore-Punk-Geheimtipps der letzten Jahre neue Platten heraus und mit dem neuen Album von Visionist gibt es schon am kommenden Freitag frisches Material von dem Künstler, dessen unbarmherzige Noise-Fragmente Teilen der Redaktion noch aus dem allerersten Kreuzverhör in den Ohren klingeln dürfte. Die grandiose erste Single "The Fold" versprach aber auch schon einen ganz anderen Sound - wir sind extrem gespannt!
Wir wünschen euch einen tollen Monat März und viel Spaß beim Lesen. Bleibt gesund!
Jakob für die Redaktion
Jakob Uhlig
Jakob kommt aus dem hohen Norden und studiert zur Zeit historische Musikwissenschaft. Bei Album der Woche ist er, neben seiner Tätigkeit als Schreiberling, auch für die Qualitätskontrolle zuständig. Musikalisch liebt er alles von Wiener Klassik bis Deathcore, seine musikalische Heimat wird aber immer die Rockmusik in all ihren Facetten bleiben.