Editorial: Themenmonat "Bild und Ton"
01.05.2020 | Jakob Uhlig
Dass Musik in so viel mehr Kontexten als nur auf Platten auf uns hereinprasselt, dürfte spätestens seit dem Einbruch des MTV-Zeitalters klar sein. Musikvideos wurden damals zu einem gewaltigen Marketing-Instrument und in die Produktion der Clips flossen bisweilen immense Geldsummen. In Zeiten des Internets gibt es diese Monumental-Clips immer noch und Songs wie Rammsteins "Deutschland" zeigen, dass alles sogar immer noch ein ganzes Stück größer geht. Eine gegenteilige Entwicklung hat Paula allerdings in ihrem Text über DIY-Musikvideos eingefangen, die einen deutlich puristischeren Anspruch an den Tag legen.
Doch die Symbiose aus Bild und Ton geht in unserer Welt noch deutlich über Musikclips hinaus. In unserem Themenmonat decken wir deswegen ein äußerst vielfältiges Spektrum dieser Verbindungen ab. Wir haben uns so etwa mit dem dänischen Künstler Stefan Skjødt unterhalten, der sich in seiner Arbeit vor allem Albumcovern widmet. Wir führen mit ihm ein spannendes Gespräch über seine künstlerische Tätigkeit und seine Sichtweisen auf die Verbindung zwischen Musik und Bildern. Meret hat außerdem ein Interview mit der Künstlerin Gloria Ferraro geführt, die Musik als Inspirationsquelle für vielfältige Kunstprojekte verwendet.
Wir gehen aber auch ganz weit zurück und fragen uns, ob Musiknoten nicht auch ein eigenes Kunstwerk sein können. Dazu betrachten wir sogar Partituren, die teilweise über 600 Jahre alt sind - ich denke, über ältere Musik haben wir bei Album der Woche bisher noch nicht gesprochen. Kai wiederum widmet sich einem modernen Phänomen und bespricht den Einsatz von Musik in der Serie Game Of Thrones. Und auf Anstoß Jannika haben wir in einem gemeinschaftlichem Artikel als Redaktion die besten optischen Erlebnisse in Live-Shows geteilt.
Wir wünschen euch wie immer viel Spaß beim Lesen des aktuellen Themenmonats. Bleibt gesund und bleibt zuhause!
Jakob Uhlig
Jakob kommt aus dem hohen Norden und studiert zur Zeit historische Musikwissenschaft. Bei Album der Woche ist er, neben seiner Tätigkeit als Schreiberling, auch für die Qualitätskontrolle zuständig. Musikalisch liebt er alles von Wiener Klassik bis Deathcore, seine musikalische Heimat wird aber immer die Rockmusik in all ihren Facetten bleiben.