A Burial At Sea erschaffen mit ihrem zweiten Album „Close To Home“ eine Hommage an die Orte und Menschen, die ihr Leben prägen. Dabei kommen sie ohne Lyrics und bildhafter Sprache aus. Vielmehr nehmen die Instrumente einen Erzählfaden auf, der die Hörenden in eine musikalische ProgRock-Welt aus Kindheitserinnerungen, Volksliedern, nordirischen Küsten und die Irische See führt. Im Vergleich zum selbst betitelten Vorgänger sind die Instrumente noch nuancierter eingesetzt. Wenn die Synthesizer erzeugen sphärische Klänge einer sternenklaren Nacht erzeugen, die Gitarren mit Wucht gegen die irische Küste hämmern und die Perkussionen unterschiedliche Rhythmen zu einem klanglichen Gewand verweben, bilden die teilweise jazzartig gespielten Bläser dabei einen Kontrast zum Tempo und einen Ruhepol für die anderen Instrumente. Dies macht den Reiz dieses Albums aus. Ich bin kein ausgewiesener Kenner von Progressivem Rock, aber dieses Album hat mich abgeholt, hat mir trotz meiner Affinität für ausdrucksstarke Lyrics ein Gefühl vermittelt, mich aufgehoben zu fühlen. Ich habe beim Hören manchmal vergessen, dass die Musik der irischen Band lief, aber in meinem Unterbewusstsein breitete sie sich aus, bewegte mich und ließ mich ein bisschen mehr zu Hause fühlen. Ob das die Intention des Albums ist, spielt dann vielleicht eher eine untergeordnete Rolle.