Direkt zum Inhalt
Bitte 3x Pommes
Wurde den drei Jungs aus Freiburg beim eindrucksvollen Debüt „Cool“ (2020) noch nachgesagt, sie klängen wie Turbostaat, lösen sie sich spätestens mit ihrem Nachfolger „Bitte 3x Pommes“ von diesen Vergleichen.
Die wütende und aggressive Stimme des Sängers Markus Haas zerrt jede(n) durch einen Klangteppich aus überreizten Post Punk-Gitarren, antreibenden Bass und Drums. Dabei steigern sich Gesang und Gitarre förmlich in die Songs hinein. So entsteht eine energiegeladene Atmosphäre, die durch die Lyrics noch weiter verdichtet und verdreckt wird.
Denn genau diese Lyrics legen einen Offenbarungseid der modernen Gesellschaft ab: Versagen, Realitätsverlust, Trostlosigkeit des Lebens oder die weiter auseinander klaffende Kluft zwischen Arm und Reich. Schalko ist bewusst geworden, dass hier einiges gehörig schief läuft. Da hilft am Ende nur, aus allen Nähten zu platzen, sich selbst und der Gesellschaft eine Reparatur zu verpassen.
Die Freiburger Band, inzwischen zur Zukunft des deutschen Post Punk erhoben, befreit sich aus „Klingen wie…“-Schubladen und ihnen von außen aufgezwungenen Korsetts. Schalko entwickeln sich zu dem weiter, was sie sind: Schalko. Die Reduzierung ihrer Instrumentierung auf Gitarre, Bass und Drums ermöglichen wütende Song und Lyrics sind durchdachter, kantiger und schärfer.
Nicht vorhanden