Fast 44 Jahre ist es her, dass Queen eines ihrer wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Werk ihrer Karriere veröffentlicht haben. „A Night At The Opera“ besticht durch seine Vielseitigkeit und durch das Brechen damaliger Tabus. Aufgrund der Komplexität und der aufwendigen Produktion war es zu seinem Release am 21.11.1975 das bis dato teuerste Album. Obwohl es viel negative Kritik für das Werk gab, war es das erste Nr. 1 Album der Briten. Schon mit dem ersten Track „Death On Two Legs (Dedicated To…)“ wird schonungslos mit dem ehemaligen Manager der Band abgerechnet. Textphrasen wie „You Suck My Blood Like A Leech“ waren in den 70ern eher ungewöhnlich und eckten sofort an. Gefolgt von dem Swing/Jazz angehauchten „Lazing On A Sunday Morning“ geht es mit der Platte nahtlos (ich finde den Übergang jedes Mal aufs neue Klasse) in „I‘m in Love With My Car“ über. Roger Taylor schrieb den Song als Liebesode an seinen damaligen Alfa Romeo. Der Song war auch die B-Seite der ersten Singleauskopplung des Albums. Das anschließende „You‘re My Best Friend“ ist dem einen oder anderem aus dem Radio bekannt und eines der Queen Hits. John Deacon schrieb es für seine Frau Veronica. Es war die zweite Singleauskopplung der Platte und hatte als B-Seite „‘39“. Der Song „‘39“, welcher sich ebenfalls auf dem Album befindet, erinnert eher an ein Stück von einer Folk/Country-Band, als an eine Rockband aus den 70ern. Recht neu für die Zeit war hingegen „The Prophet‘s Song“. Ähnlich pompös und aufwendig aufgebaut, wie Queens „Bohemian Rhapsody“ geht es um den vorhergesagten Untergang der Welt. Wo wir gerade bei dem Thema sind: „Bohemian Rhapsody“ Ein Jeder kennt, glaube ich, diesen Song. Ein Song, welches eher an eine Oper, als an einen Radiotrack erinnert. An dieser Stelle möchte ich gerne mal ein paar Fakten zu dem Stück erwähnen, um die Komplexität zu verdeutlichen: „Bohemian Rhapsody“ wurde in 5 Tonstudios aufgenommen. Für die Gesangsharmonien wurden 84 Stunden Aufnahmezeit für insgesamt 120 Stimmspuren benötigt. Das Gitarrensolo brauchte eine Woche Produktionszeit, der Opernteil drei weitere Wochen. Insgesamt verschlang die Produktion eines einzigen Songs: 45.000 £. „Bohemian Rhapsody“ war die erste Singleauskopplung und landete auf Platz 1 in den Charts. Obwohl es für die 70er kein Radiosong war, da es schlicht zu lang und zu unglatt war. Ich habe mich für diese Platte zum Kreuzverhör entschieden, da es mal eine etwas andere Platte ist. Trotz der Vielfältigkeit ist die Platte dennoch sehr rund und diese vielen Stilwechsel wirken nicht nervig, sondern irgendwie passend. Wenn es auch für manche Queenfans DAS Album überhaupt ist, ist mein Lieblingsalbum der Band ein anderes. Dennoch nimmt die Platte einen hohen Stellenwert ein. Da das Album zur damaligen Zeit viele Tabus brach und für viel Aufruhr sorgte, würde mich interessieren wie die Hörer es knapp 44 Jahre später wahrnehmen. Egal ob man Queen mag oder nicht, die Jungs haben Rockgeschichte geschrieben und sicherlich einigen anderen Bands den Weg geebnet. Und unabhängig davon, finde ich, dass „A Night At The Opera“ ein großartiges Werk der Musikgeschichte ist.