Interview mit Rob Sheridan
28.06.2020 | Johannes Kley
Rob Sheridan ist ein US-amerikanischer Grafikdesigner, Fotograf, Comic-Autor, Art Director und Musiker. 1999, mit 19 Jahren, fing er an mit Trent Reznor zu arbeiten und kümmerte sich Anfangs um die Website der Band, wurde dann aber der Art Director und blieb dies bis 2014. Gemeinsam mit Reznor, dessen Frau Mariqueen und Atticus Ross gründete er die Band How To Destroy Angels und war dort am Synthie und als Art Director tätig.
Ich kenne Rob Sheridan seit 2005. Damals habe ich mein erstes Nine-Inch-Nails-Album („With_Teeth“) gekauft, bei der er für das Design zuständig war. Es dauerte ein paar Jahre, bis ich die Wichtigkeit seiner Rolle erkannte. Und ich verfolge seine Karriere nun seither mit großen Interesse. Seien es nun Musikvideos für andere Bands wie The Black Queen oder sein Comic „High Level“. Nebenbei vertreibt er noch Bilder und verschiedenste Kleidungsstücke mit seinen Designs in seinen Shops. Er ist niemand, der vor gesellschaftlichen Themen oder Politik zurückschreckt und den Schlachtruf, welchen er mit Nine Inch Nails' 2007er Album "Year Zero" ins Leben rief, hat er nie vergessen.
Sheridan ist sehr wandlungsfähig und hat überall seine deutliche Handschrift. In den letzten Jahren hat er vor allem Glitch-Art mit einer Reihe von alten Fernsehern und Videorecordern gemacht und betreibt mehrere Instagram-Accounts für seinen Hund Momo (und Katze Jean-Luc) oder für die gemeinsamen Reisen mit seiner Frau Stephanie.
Ich wollte unseren Lesern und Leserinnen schon länger zeigen, welche Menschen hinter vielem stecken, was die Musikwelt abseits der Melodien und Texte so besonders macht. Ich habe dann einfach mal eine E-Mail geschrieben und um ehrlich zu sein auch nie mit einer Antwort gerechnet. Doch ich sollte überrascht werden.
Am 26.06.2020 um 19:30 Uhr (bei Rob war es 10:30 Uhr, daher die Begrüßung) war es dann soweit.
AdW: Guten Morgen. Schön dass du da bist. Wollen wir gleich anfangen?
Rob: Na klar.
AdW: Die offensichtliche Frage natürlich als erstes: Wie erlebst du den Lockdown? Ich habe gesehen, dass du viele neue Designs für Masken gemacht hast und man hat den Eindruck, dass du sehr gut damit klarkommst. Wie hast du es geschafft, nicht verrückt zu werden, während du gezwungen warst drin zu bleiben - als Künstler und Mensch?
Rob: Ich komme echt gut damit klar, allein zu sein, mit meiner Kunst und meinen Gedanken. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen. Ich war eher antisozial und habe viel Zeit damit verbracht zu malen, zu schreiben und Sachen in meinem Zimmer zu machen. Ich war sehr zufrieden damit. Drinbleiben, rumexperiementieren und kreativ sein sind Dinge, die ich sowieso gerne mache. Also die Quarantäne war für mich persönlich nicht so schlimm, weil wir es hier echt gemütlich haben und ich Zeit mit meinen Haustieren und meiner Frau verbringen kann. Mit meiner ganzen Ausrüstung hier habe ich auch echt viele Möglichkeiten. Das ist okay, aber der ganze Wahnsinn in der Welt und vor allem wie wir hier in den Vereinigten Staaten damit umgehen zehrt an mir. Ich denke, es macht die Menschen echt fertig zu sehen, wie diese Krise sich ausbreitet und dass sie so viele Menschen einfach ignorieren. Also auf psychologischer Ebene richtet es bei vielen Menschen sehr viel Schaden an.
AdW: Oh absolut. Ich weiß nicht, wie es bei euch in den Vereinigten Staaten ist, aber hier drehen einige prominente Menschen gerade extrem durch. Das fing mit Falschinformationen und abstrusesten Verschwörungstheorien an. Mittlerweile leugnen sie, dass es eine legitime Regierung in Deutschland gibt. Und all das ist vielleicht nur aus Existenzangst gewachsen. Das macht schon Angst, wenn man sieht, was es mit Menschen anrichtet.
Rob: Ja, hier ist es auch wirklich schlimm geworden, was Verschwörungstheorien angeht. Viele Menschen sind einfach nur total egoistisch und glauben diesen ganzen Schwachsinn, dass das Virus nicht echt ist oder sie nicht treffen wird. Sie weigern sich lauthals eine Maske zu tragen und sie wollen wieder raus, was zu früh wäre und jetzt steigen die Zahlen weiter. Es überfordert diese Menschen einfach mal eine Maske im Laden aufzusetzen, um dem Allgemeinwohl zu helfen. Und das ist traurig, dass Menschen es nicht hinnehmen wollen, etwas Unbequemes zu tragen, um Leben zu retten.
AdW: Ja, das stimmt leider. Wie findest du es eigentlich, wenn Künstler/innen aller Art, also Musik, Bild und so weiter, in solchen Zeiten schweigen? Diese Menschen haben ja eine lautere Stimme und du nutzt deine ja sehr regelmäßig um über gesellschaftliche oder politische Themen zu sprechen. Wie siehst du Künstler/innen, die schweigen, um keinen ihrer Fans zu verschrecken?
Rob: Weißt du, es gibt da viele Künstler/innen die sagen, dass sie nicht politisch sein wollen. Die wollen da einfach keine Meinung zu haben und wollen damit nichts zu tun haben. Aber meiner Meinung nach ist jede Kunst politisch und ich denke auch, dass die Entscheidung zu schweigen selbst auch politisch ist. Du machst ein Statement, indem du dich dafür entscheidest, dich nicht zu äußern. Und ich denke, dass wir uns gerade in einer Zeit befinden, in welcher das ein feiges Verhalten für Künstler/innen ist. Ich finde Künstler/innen sollten sich äußern. Sie sollten keine Angst haben, auszusprechen wer sie sind und Politik in ihre Kunst mit einfließen zu lassen, denn das sagt ja letztlich auch viel über dich als Mensch aus. Denn das ist Kunst - ein Ausdruck deiner selbst, wer du bist, was du fühlst und an was du glaubst.
AdW: Hattest du eigentlich das Gefühl, dass du zahmer geworden bist? Viele Menschen tendieren ja zu dazu, sich über gewissen Dinge nicht mehr aufzuregen, wenn sie älter werden. Wenn ich dann aber auf dein Black Lives Matter / No Justice No Peace-Design schaue, wirkt das nicht so. Bist du ruhiger geworden oder hast du noch immer die Wut im Bauch?
Rob: Die meisten Menschen werden im Alter ja eher konservativer, aber bei mir habe ich das Gefühl, dass ich liberaler und radikaler werde. Also eher entgegengesetzt zur normalen Entwicklung. Und das ist eigentlich auch gut, denn als ich jünger war, habe ich mich auch über vieles aufgeregt was in der Welt passiert, aber ich hatte nicht die Möglichkeiten, mich so auszudrücken und hatte auch nicht so viel Wissen und Erfahrung, um alles richtig einordnen zu können. Aber jetzt habe ich da ein Gleichgewicht zwischen Wut und Intellekt, um meine Ideen zu transportieren und in meiner Kunst unterzubringen. Also habe ich nicht das Gefühl, dass ich zahmer geworden bin. Ich habe eher das Gefühl, dass ich mich am Weltgeschehen beteilige, um Dinge zu ändern, die sich verbessern müssen. Im Vergleich zu meinen jungen Jahren fühle ich mich jetzt wie ein Revolutionär, was ja ein merkwürdiger Kurs für ein Leben ist.
AdW: Leider ist das ja nicht der typische Weg. Du hast ja letztens selbst über Cris von Nirvana geschrieben, der auch den völlig falschen Pfad wählt. Das ist leider ein verbreitetes Phänomen bei Künstler/innen. Einige, die ich in meiner Jugend unbedingt kennenlernen wollte, sind totale Vollidioten geworden oder einfach langweilig. Das ist echt traurig.
Rob: Ich denke, dass es gefährlich ist, wenn du Erfolg hast. Denn dann machst du es dir bequem. Und das kann dazu führen, dass sich dieses eher konservative Denken einstellt. Du willst nicht, dass sich etwas ändert, dir gefällt, wie es gerade ist und du willst behalten, was dir gehört. Und ich glaube, dass dieses konservative Denken auch die Leidenschaft für die Kunst wegfrisst. Gute Kunst wächst nicht aus Behaglichkeit, sondern aus Unbehagen und wenn du dich dazu zwingst, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich habe vieles in meinem Leben geändert und habe es mir nie zu bequem gemacht. Ich hoffe, ich kann neuen Ideen und Veränderungen gegenüber immer aufgeschlossen sein und kein verbitterter Mann werden, der in seiner Villa sitzt und sich über die falschen Dinge aufregt.
AdW: Kannst du eigentlich eine Grenze zwischen Kunst und Künstler/in ziehen oder kannst du ein Buch oder ein Album nicht mehr genießen, wenn du weißt, dass der Mensch dahinter ein Rassist oder einfach ein Arschloch ist? Gibt es Künstler/innen, bei denen du wegen ihrer Ansichten oder ihres Verhaltens aufgehört hast, sie zu lieben ?
Rob: Für mich ist das von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Einige Künstler, die im Alter zu schlechten Menschen geworden sind, haben frühe Arbeiten, die nach wie vor wichtig sind. Ich sehe es nicht als "Unterstützung" des späteren Ichs des Künstlers an, das anzuerkennen und diese Arbeit zu genießen. Ich würde den Künstler jedoch nicht weiter finanziell unterstützen und habe auch kein Interesse an seinem neuen Werk. In einigen Fällen wäre ich wohl so angewidert, dass es mir die gesamte Arbeit des Künstlers verderben würde. Aber manchmal hat Kunst, die jahrzehntelang Teil der Kultur war, eine Art, jemanden zu transzendieren und gehört fast mehr zur Kultur als zum Künstler. In diesen Fällen ist die Trennung von Kunst und Künstler meiner Meinung nach ein gesunder Weg, um etwas Großartiges zu bewahren, das von einer besseren Person geschaffen wurde als der, die sie jetzt ist, und um zuzulassen, dass es für alle, denen es wichtig war, immer noch eine Bedeutung hat. Aber gebt auf keinen Fall noch mehr Geld an die Scheißkerle. Es gibt so viele talentierte Künstler da draußen, die auf ihre Chance warten und sie unterstützen, anstatt schrulligen alten Arschlöchern, die ihren Ruf ruiniert haben.
AdW: Zum Thema Bequemlichkeit - du hast schon so viel in deinem Leben gemacht. Du hast Musik, Videos, Photographie und digitale Kunst gemacht, du hast einen Comic herausgebracht. Was gibt es noch, was du unbedingt probieren willst?
Rob: Das High Level-Comic war etwas, das ich schon sehr lange machen wollte. Ich habe es schon immer geliebt zu Schreiben, aber ich habe es bisher nicht geschafft, es irgendwie zu veröffentlichen. Das war schon ein großer Schritt für mich. Ich würde das gerne mitnehmen und in die Produktion von Fernsehserien und Filmen einsteigen. Das ist der Sprung, den ich machen will. Das Comicbuch ist da so etwas wie ein Brücke dorthin.
AdW: Gibt es denn eine Person, mit der du eines Tages gerne zusammenarbeiten würdest? Egal ob nun Künstler oder Schauspieler.
Rob: So direkt fällt mir niemand ein, aber ich würde sehr gerne mit ein paar Regisseur/innen im Filmbusiness arbeiten. Menschen, die interessante Sachen machen. Ich habe in meiner Zeit mit Trent damals viel über die Musikwelt gelernt und ich würde es gut finden, ähnliche Erfahrungen im Filmbereich zu bekommen. Also die gleiche Erfahrung, nur eben in einem anderen Medium, um meinen Horizont zu erweitern. Das wäre etwas, was mich wirklich reizen würde.
AdW: Gab es eigentlich schon einmal den Fall, dass du etwas für jemanden produzieren oder machen solltest und diese Person nicht mit deinen Ideen einverstanden war? Wie bist du damit umgegangen oder wie würdest du damit umgehen? Würdest du deine Ideen und Ideale des Geldes wegen hinten anstellen oder würdest eher aussteigen?
Rob: Wie schon gesagt bin ich als kreatives Einzelkind aufgewachsen und nicht wirklich der Mensch für Kollaborationen. Ich meine, ich hab hier und da mal was mit ein paar Musikern und anderen Künstlern gemacht, aber ich sehe mich selbst nicht als jemand der sowas macht, außer eben bei Nine Inch Nails. Das war aber auch eine besondere Situation, da Trent und ich eine großartige künstlerische Synergie hatten. Ich konnte mich ausleben und wir waren uns eigentlich immer einig. Das ist echt selten, wenn man aus zwei unterschiedlichen künstlerischen Welten kommt. Ich arbeite lieber an meinen eigenen Sachen und mache Dinge mit Menschen, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin, als einen Job anzunehmen, nur weil es ein Job ist. Du weißt ja nie, mit wem du es dann am Ende zu tun hast und manche Künstler/innen sind nicht so einfach, wenn es darum geht, mit ihnen zu arbeiten. Ich hab immer genau hingeschaut, mit wem ich arbeite und ich arbeite lieber mit Künstler/innen, die ich kenne und mag, als mit großen Leuten, die ich nicht kenne und mit denen ich keine Verbindung habe. Da können dann viele Probleme und das Ego auf mich zukommen und es einfach nicht zu einer schönen Zusammenarbeit werden lassen.
AdW: Absolut nachvollziehbar. Wo du gerade Trent ansprichst - wird es jemals ein Comeback von How To Destroy Angels geben oder bleibt uns nur, was es schon gibt?
Rob: Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe nichts diesbezüglich gehört (lacht). Ich bin mir nicht sicher, ob es da eine Zukunft geben wird, aber ich bereue es wirklich, dass wir nicht mehr Auftritte bei der Tour hatten. Die Inszenierung der Tour war eines meiner Lieblingsprojekte, an denen ich als Kreativer je gearbeitet habe.
AdW: Apropos Kreativität. Was hältst du von Remixes oder Photoshops deiner Arbeiten? Also wenn Menschen deine Werke nehmen und in einen völlig anderen Kontext bringen oder für einen anderen Zweck nutzen, ob nun finanziell schädigend oder nicht?
Rob: Ich bin ein großer Fan der Remix-Kultur. - also der Idee, etwas zu nehmen und völlig neues daraus zu schaffen und das in allen Formen. Ich hab meine Arbeiten auch immer unter Creative Commons zugänglich gemacht. Über mein Patreon habe ich hunderte Fotos für Leute zur Verfügung gestellt und die können sie nutzen wie sie wollen. Ich mag die Idee, auf die Arbeit anderer aufzubauen und andere Menschen eben auch auf meine Arbeit aufbauen zu lassen. Ich glaube, das ist etwas, was manchen Künstler/innen verständlicherweise Angst macht, aber ich habe da nie Nachteile drin gesehen, dem ganzen ein wenig offener gegenüber zu stehen.
AdW: Ah okay. Ich habe gefragt, weil ich großer Vaporwave-Fan bin und die Szene ja letztlich größtenteils Remix- und Photoshopkultur ist. Ich glaube, ich habe vor einiger Zeit auch mal eines deiner Glitchart-Bilder in einem Albumcover entdeckt. Ich weiß es nicht hundertprozentig, aber da kam in mir eben die Frage auf, wie du das wohl finden könntest. Ich weiß es von der Musikseite her, dass es da selten die Erlaubnis gibt, Remixe zu machen.
Rob: Ja, ich sehe da für mich den Unterschied, ob man etwas aus Spaß macht oder ob es nun kommerziell genutzt wird. Ich lasse Menschen auch nicht einfach meine Sachen nehmen und als Cover für ein Album nutzen, das sie dann verkaufen. Das ist vermutlich eine Grenze, die viele Künstler/innen ziehen, selbst die, die da eigentlich echt offen sind. Aber als Spaß oder als Hobby… also es gibt ein paar Sachen, die ich Leute für alles mögliche nutzen lasse, aber es ist kompliziert, wenn man offen dafür sein möchte aber auch nicht will, dass jemand einfach deine Sachen nimmt und dann verkauft.
AdW: Das verstehe ich. Das Bild war überlagert von unzähligen PNG-Dateien und es wurde verschenkt, es hat damit keiner Geld verdient. Das ist ja diese Vaporwave-Kultur. Man nimmt etwas und nutzt es einfach in völlig anderem Kontext mit ein paar verlangsamten Songs. Das tut finanziell keinem weh, aber es bleibt am Ende ja dennoch Diebstahl auf künstlerischer Ebene. Bisher stört es keinen, weil das Genre so klein und unbedeutend ist.
Rob: Ich versuche einfach, mich nicht über sowas aufzuregen.
AdW: Okay, zu Entspannterem. Es ist bei meinen Interviews irgendwie Tradition geworden, dass ich das frage. Es interessiert mich einfach und ich glaube, da bin ich bei dir an der richtigen Adresse. Was ist dein Lieblingsvideospiel oder das, was dich am meisten geprägt hat?
Rob: Oh Mann, das ist eine schwere Frage. Ich weiß nicht, wie ich da eins wählen soll.
AdW: Du kannst auch ruhig mehrere nennen.
Rob: (lacht) Ich glaube die Spiele, die einem einfallen, wenn es um Prägung geht, hängen von der ersten Konsole ab. Für mich war es das Nintendo Entertainment System. Es gab da so ein paar Spiele, die ich als Kind bekommen habe. „Zelda“ war eines davon und „Metroid“. Die sind bei mir hängengeblieben. „Zelda“, weil ich davor nie etwas erlebt habe, wo man einfach erkunden kann und man nicht geführt wird. Du musst alles selbst rausfinden. Es hat sich riesig angefühlt. Für damals, also 1986, war es ein riesiges Spiel und ich war sechs Jahre alt und es fühlte sich so an, als ob die Möglichkeiten unendlich wären. Es wirkt heutzutage total primitiv, aber wenn man die Welt mit sechs Jahren in den 80ern gesehen hat, fühlte es so an, wie „Breath Of The Wild“ sich heute anfühlt. Also einfach dieses „Wow, schau dir die Möglichkeiten an!“ und das hat auch mein Vorstellungsvermögen angeregt. „Metroid“ war genauso. Vor allem das Sound-Design und die unheimliche Atmosphären. Ich hatte davor nie das Gefühl, einen Sci-Fi-Film zu spielen und es war so primitiv, aber auch so effektiv.
AdW: Ich weiß, was du meinst. Mein erstes Zelda-Spiel war auf dem N64. „Ocarina of Time“. Nach „Breath Of The Wild“ habe ich es noch einmal spielen wollen, um die Magie noch einmal zu fühlen, aber das ging nicht mehr. Ich hab über die Jahre eben bessere Grafik und besseres Spieldesign gesehen, aber es ist dennoch eines meiner Lieblingsspiele, obwohl ich es nie durchgespielt habe. Ich hatte zu viel Angst im Waldtempel. Mein Vater hat es dann durchgespielt. War okay für mich. Hast du Pläne, ins Videospiel-Business einzusteigen?
Rob: Auf jeden Fall. Videospiele sind auf der Liste für kommende Projekte. Ich habe auch schon ein paar Ideen für kleine Spiele, für die ich dann kleine Indie-Teams finden will, um daran zu arbeiten. Ich mag die kleinen, aber feinen old-school-mäßigen Spiele, die jetzt gerade echt florieren. Ich habe ein paar Ideen dafür und irgendwann werde ich dann versuchen, die besten Menschen zu finden, um es umzusetzen. Videospiele sind definitiv auf meiner Liste.
AdW: Das passt ja auch sehr gut. Eine letzte Frage habe ich noch: Normalerweise mache ich ja immer ein Foto mit meinem Interviewpartner, aber das ist ja aktuell schwierig. Wäre es okay, wenn ich ein Foto von dir nehme und mich da dämlich reinphotoshoppe?
Rob: (lacht) Ja klar.
AdW: Dann danke ich dir nochmal für deine Zeit.
Rob: Danke für das Gespräch.
AdW: Vielleicht sprechen wir uns ja in ein paar Jahren nochmal und ich kann dich dann über deine Videospiele fragen.
Rob: Ja absolut!
AdW: Okay, hab noch einen schönen Tag.
Rob: Danke, tschüß und pass auf dich auf.
AdW: Du auch.
Auch, wenn es wohl noch tausende Fragen gegeben hätte, so hoffe ich doch, euch einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt eines grandiosen Künstlern ermöglicht zu haben. Für mich war es ein tolles Aufeinandertreffen, welches meinen Tag bereichert hat und meine Begeisterung für ihn und seine Arbeit nur noch mehr wachsen ließ. Ohne Werbung machen zu wollen - lest den Comic, schaut auf seinen Seiten vorbei und gebt den Menschen, die hinter der Band stehen, eine Chance. Sie sind wichtiger, als ihr es bisher vielleicht geglaubt hat.
PS: Thanks again for the opportunity to talk to you. It was a pleasure.
Johannes Kley
Kolumnist und Konzertmuffel Joe ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Bochum, liebt seinen Hund, liest leidenschaftlich gern, gibt ungern Bewertungen für Alben ab, ist Musikliebhaber, irgendwo zwischen (emotional) Hardcore, Vaporwave, Goth-Pop und Nine Inch Nails und versorgt euch unregelmäßig mit geistigen Ergüssen aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt.