Joes VaporPlaza #50: VAPERROR - "Mana Pool"
30.12.2019 | Johannes Kley
Artist: VAPERROR
Album: "Mana Pool"
Erscheinungsjahr: 2014
Anspieltipp: "808 Dreams"
Stil: Vapor Trap
Link: https://vaperror.bandcamp.com/album/mana-pool
In einer vorangegangenen Plaza habe ich bereits über Vapor Trap geschrieben und Blank Banshees Album „Blank Banshee 0“ empfohlen. Zeit, euch einen weiteren Künstler dieses Untergenres näherzubringen und den Durst nach ästhetischer Trap-Musik zu stillen.
VAPERROR gilt, neben Blank Banshee, als einer der wichtigsten Vapor Trap-Künstler und prägte das Genre massiv. Besonders „Mana Pool“ gilt als sehr wegweisend und hat viele Anhänger. Ein Grund mehr, es euch vorzustellen. Die entspannten Beats, gepaart mit schönen Melodien, sind das Markenzeichen des Vapor Trap. „Mana Pool“ bietet genau das und weiß dabei sanft zu unterhalten, ohne zu langweilen.
Das ganze Album hat eine gewisse Leichtigkeit und Songs wie „Krystal GB“ oder „808 Dreams“ klingen nach Windows-95-Bildschirmschonern und einer langen Nacht bei einer LAN-Party im Licht der Röhrenmonitore. Alles klingt irgendwie glatt und glänzend, gemischt mit Nostalgie und einer gewissen technischen Kühle, als würde man in einer Rollenspielwelt, die in einem alten Computer existiert, leben. TRON trifft Final Fantasy als Musik. Der Vergleich mag merkwürdig klingen, doch wenn man es hört, gibt „Mana Pool“ eben ein solches Gefühl von sich, wenn man sich auf dieses Album einlässt.
Vapor Trap gehört eher zu den Untergenres, die ich weniger höre, aber ein Album wie „Mana Pool“ ist selbst für Menschen geeignet, die mit Trap sonst gar nichts anfangen können. Mit Kopfhörern und ungefähr 22 Minuten Zeit kann man sich in eine abstruse und wunderschöne Welt entführen lassen, welche VAPERROR musikalisch bereitgestellt hat. Die hektischen Beats wissen zu entspannen und bieten die Chance auf eine kurzzeitige Flucht aus Alltag und Stress. „Mana Pool“ erzählt keine wirkliche Geschichte und bleibt einfach ein konstant atmosphärisches Album. Wie so oft im Vaporwave, geht es eher um das Gefühl, welches die Musik vermittelt und auch wenn das Album weniger nostalgisch klingt als die meisten Genre-Kollegen, so ist es doch nicht nostalgiefrei und nimmt einfach ein, wenn die Klänge aus Boxen oder Kopfhörern tönen.
Auch wenn VAPERROR vielleicht nicht in Simpson-Wave-Videos auftaucht, so ist der Einfluss auf Vapor Trap dennoch immens und „Mana Pool“ ist ein wichtiges Album für das gesamte Genre. Die sanften Songs mit teils hektischen Trap Beats sind eine faszinierende Erfahrung, welche anfangs ungewohnt klingen mag, dann aber im Ohr bleibt und beweist, wie wunderschön Vapor Trap klingen kann.
VAPERROR hat seinen Ruf absolut zurecht und bietet auf „Mana Pool“ grandiosen Vapor Trap für Liebhaber des Genres, aber eben auch für Neulinge.
VAPERROR has its reputation absolutely justified and offers on "Mana Pool" magnificent Vapor Trap for lovers of the genre, but also for newcomers.
Johannes Kley
Kolumnist und Konzertmuffel Joe ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Bochum, liebt seinen Hund, liest leidenschaftlich gern, gibt ungern Bewertungen für Alben ab, ist Musikliebhaber, irgendwo zwischen (emotional) Hardcore, Vaporwave, Goth-Pop und Nine Inch Nails und versorgt euch unregelmäßig mit geistigen Ergüssen aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt.