Joes VaporPlaza #59: Phoenix #2772 - "The Dream Catalogue"
03.03.2020 | Johannes Kley
Artist: Phoenix #2772
Album: The Dream Catalogue
Erscheinungsjahr: 2014
Anspieltipp: I Can’t Hold Back
Stil: klassischer Vaporwave
Link: https://dream-catalogue.bandcamp.com/album/the-dream-catalogue
Vaporwave ist bereits zehn Jahre alt und während die meisten Künstler aus den ersten Jahren nicht mehr aktiv sind, gibt es Ausnahmen. Phoenix #2772 ist seit 2013 aktiv und hat letztes Jahr noch ein Album veröffentlicht. Allein das ist ein Grund, sich „The Dream Catalogue“ von 2014 mal in Ruhe anzuhören und zu genießen.
Phoenix #2772 ist, wie bereits erwähnt, ein recht erfolgreicher Vaporwave-Musiker und bereichert das Genre seit über sieben Jahren mit wunderschön gemachtem Hypnagogic Pop. Der Künstler aus Miami beweist dabei sehr viel Geschick bei der Auswahl seiner Samples und schafft auf jedem Album eine traumhafte Stimmung. „The Dream Catalogue“ wurde 2014 auf dem damals noch gleichnamigen Label veröffentlicht, welches sich aber leider vor Jahren aus dem Vaporwave verabschiedete. Glücklicherweise ist der bandcamp-Account aber einfach zu „Dream Graveyard“ umbenannt wurden und das Album bleibt für die Welt zugänglich, denn es zu löschen wäre definitiv ein Verlust für die Musikwelt gewesen.
Die leichtfüßigen und entspannten Songs, welche ihr auf „The Dream Catalogue“ finden könnt, transportieren ein Gefühl von Urlaub, Liebe und Lebensfreude. Einige Songs klingen wie ein Schnellboot, das am Strand von Miami der 80er Jahre entlangfährt, während andere eher nach einer Szene auf dem Balkon klingen, während die Sonne langsam untergeht und man seine große Liebe im Arm hält. Letztlich haben die Songs eines gemeinsam - sie klingen einfach nur schön und zeigen, warum Phoenix #2772 schon seit vielen Jahren zu den wichtigen Künstlern im Genre gehört.
Die Nostalgie, die bei „The Dream Catalogue“ mitschwingt, lässt das Album nach typischem Vaporwave klingen und lädt dazu ein, auf der Couch einfach mal in Erinnerungen zu schwelgen oder eben um seiner neuen Liebe (oder auch seiner/m langjährigen/m Partner/in!) „I Can’t Hold Back“ zu schicken und so romantische Gefühle im Gewand des Vaporwave zu zeigen. Das Album beinhaltet kaum Melancholie und hebt die Stimmung eher an, als dass es allzu nachdenklich macht und mit dem Sommer, der ja sicher irgendwann wieder kommt, eignet sich es sich vermutlich traumhaft für Dachterassenpartys oder einen gemütlichen Abend am Baggersee (oder eben in Miami).
Ich liebe dieses Album für all das, was es ausdrückt und die Schönheit des klassischen Vaporwave. Langsame Samples, ein paar Effekte und schon werden die verschiedensten Künstler zu einer wunderschönen Gesamtkomposition, die süchtig macht. Vaporwave hat sich weiterentwickelt und mehr und mehr Künstler kreieren eigene Musik, aber Klassiker wie dieses Album werden in meinem Herzen immer ein besonderen Platz behalten.
Ich habe das Album durch „I Can’t Hold Back“ bei plaza.one kennengelernt und auch nach mehreren Jahren finde ich nur schwer Worte, für die Schönheit dieses Albums.
I got to know the album through "I Can't Hold Back" at plaza.one and even after several years I still have trouble finding words for the beauty of this album.
Johannes Kley
Kolumnist und Konzertmuffel Joe ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Bochum, liebt seinen Hund, liest leidenschaftlich gern, gibt ungern Bewertungen für Alben ab, ist Musikliebhaber, irgendwo zwischen (emotional) Hardcore, Vaporwave, Goth-Pop und Nine Inch Nails und versorgt euch unregelmäßig mit geistigen Ergüssen aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt.