Editorial Mai 2021: Die Welt der Jazzmusik
01.05.2021 | Jakob Uhlig
Liebe Leser:Innnen,
eigentlich ist unser Thema im Mai 2021 etwas aus der Not heraus geboren, denn ursprünglich hatten wir für diesen Monat etwas ganz Anderes geplant, was aber einen enormen Recherche-Aufwand nach sich zog. Vor wenigen Wochen realisierten wir dann, dass wir diese Pläne nicht mehr rechtzeitig würden umsetzen können. Konsequenz: Das eigentliche Mai-Thema in den Juni geschoben und innerhalb kürzester Zeit einen Monat über Jazz aus dem Boden gestampft. In solchen Momenten bin ich immer wieder stolz, wie viel Kreativität und Einsatzfreude in unserer Redaktion steckt. Wieder einmal habe ich ganz neue Seiten von unserem Team kennengelernt, auch aus Ecken, von denen ich diese gar nicht erwartet hatte. Jazz ist aber auch ein verdammt vielseitiges Thema mit vielen verschiedenen Ansatzmöglichkeiten. Unsere Bandbreite reicht von eher historisch orientierten Artikeln - Niels hat zum Beispiel über Jazzstandards geschrieben - bis hin zu ganz persönlichen Liebesbekundungen, wie sie etwa Moritz über das Kölner Jazzlokal Papa Joe's verfasst hat. Wir haben uns aber auch mit dem Jazz im Film beschäftigt - "Soul" hat dafür schließlich gerade erst einen Oscar bekommen - und schreiben über Kendrick Lamars modernen Klassiker "To Pimp A Butterfly", der mit Unterstützung des Genres dem Hip-Hop ein ganz neues Gesicht gegeben hat. Und auch ein Kreuzverhör haben wir uns passend zum Thema nicht nehmen lassen - natürlich mit einer möglichst abgefahrenen Free-Jazz-Platte, die Tausendsassa Felix mal wieder irgendwo aus der Versenkung hervorgekramt hat. Ob wir verächtlich die Nase rümpfen oder uns als wahre Kenner beweisen werden? Ihr werdet sehen. Verschafft euch jetzt schon mal einen Überblick über den Fahrplan im Mai!
Sehr passend zum Themenmonat ist im Mai auch unsere "Unter dem Radar"-Band ausgefallen, bei der es sich dieses Mal um die tollen Smoothica aus Hamburg handelt. Die hatten wir vor zwei Jahren das erste Mal beim von uns präsentierten 440Hz-Festival gesehen und waren schon damals verdammt angetan von dem enorm ausgefeilten Neo-Soul, den die Band tief in der Nacht präsentiert hatte. Gleichzeitig hat die Review-Sparte im Mai wirklich verdammt viel zu bieten - passend zum tristen Frühlingswetter hat uns wohl auch das Sommerloch in diesem Jahr bisher noch nicht erreicht. Ich selbst sabbere zum Beispiel schon sehnsüchtig der neuen Trade-Wind-Platte entgegen, die bei uns natürlich auch wieder Thema sein wird. Dieses Nebenprojekt von Stick-To-Your-Guns-Frontmann Jesse Barnett gehört für mich zum Allerbesten, was die Gitarrenmusik in den letzten Jahren hervorgebracht hat und ich bin unglaublich gespannt, ob das scheinbar von der Pandemie geprägte Drittwerk das hohe Niveau der Vorgänger wird halten können. Auch für Hip-Hop wird es ein verdammt guter Monat: K.I.Z. bringen ihre zweite neue Platte innerhalb nicht mal eines Jahres raus, Fatoni und Edgar Wasser releasen ihre lang erwartete Kollaboration und auch die vom Rap enorm beeinflussten Twenty One Pilots haben eine neue Platte in der Pipeline - die Hardcore-Fans scharren mit Sicherheit schon mit den Hufen. Die englische Sensation Black Midi will diesen Monat außerdem unter Beweis stellen, dass ihr umjubeltes Debüt kein Glückstreffer war und die Dropkick Murphys haben auch mal wieder neues Material für Fans von Irish-Ska-Punk. Und ob Jannika zum neuen Caliban-Album netter sein wird als ich es zum Vorgänger war? Da bin ich mal sehr gespannt drauf.
Ich bin insgesamt mal wieder voller Vorfreude auf einen tollen neuen Monat bei Album der Woche und wünsche euch wie immer ganz viel Spaß beim Lesen. Liebe an euch und bleibt gesund!
Jakob für die Redaktion
Jakob Uhlig
Jakob kommt aus dem hohen Norden und studiert zur Zeit historische Musikwissenschaft. Bei Album der Woche ist er, neben seiner Tätigkeit als Schreiberling, auch für die Qualitätskontrolle zuständig. Musikalisch liebt er alles von Wiener Klassik bis Deathcore, seine musikalische Heimat wird aber immer die Rockmusik in all ihren Facetten bleiben.