Exklusive Videopremiere: Congoroo veröffentlichen "My Spooky Forest"
23.06.2022 | Jakob Uhlig
Es ist eine gewichtige Kennzeichnung des 21. Jahrhunderts, dass der Druck auf den Einzelnen immer stärker zu werden scheint. Nicht erst die Generation Y plagt sich immer mehr mit der Frage nach dem Selbstwert in einer Welt, in der jeder Mensch sich immer nur von seiner allerbesten und gleichzeitig unwahrsten Seite präsentiert und in der man sich selbst vor allem an einem irrationalen Maßstab wie Instagram-Likes bewertet. Das Problem ist so gravierend, dass ebenjene Social-Media-Plattform mittlerweile schon selbst daran arbeitet, die "Gefällt mir"-Zahlen unsichtbar zu machen - und doch ist der Schaden dieser neuen Denkweise nicht einfach so aus einem Algorithmus zu löschen.
Da ist es umso hinderlicher, wenn man sich gleichzeitig immer mehr selbst im Weg zu stehen scheint. Congoroo haben dieses Gefühl des inneren Gefängnisses in einen Song übersetzt und "My Spooky Forest" geschrieben, dessen sprichwörtlicher Gruselwald starke Bilder über innere Verlorenheit zu vermitteln weiß. Die Musik der Band weiß dabei gleichzeitig geschickt, nicht nur eine Seite der Medaille zu zeigen. Immer wieder türmt der Song sich zu einer großen Alternative-Wand auf und sinkt dann wieder bedächtig in sich zusammen. Congoroo vermitteln so das Gefühlschaos, das der Kampf mit sich selbst notwendigerweise mit sich bringt - und verbleiben am Ende trotzdem auf einer hoffnungsvollen Note.
"My Spooky Forest" ist nach "Fly On The Pie" und "206 Dogs" bereits die dritte Single, die Congoroo aus ihrem kommenden Album veröffentlichen. Die Platte wurde gemeinsam mit Frieder Does produziert, der unter anderem bereits für die Blackout Problems und Kid Dad gewirkt hat. Das Video zum neuen Song könnt ihr ab sofort auf Youtube ansehen, der Track selbst ist bei allen gängigen Streaming-Anbietern verfügbar.
Jakob Uhlig
Jakob kommt aus dem hohen Norden und studiert zur Zeit historische Musikwissenschaft. Bei Album der Woche ist er, neben seiner Tätigkeit als Schreiberling, auch für die Qualitätskontrolle zuständig. Musikalisch liebt er alles von Wiener Klassik bis Deathcore, seine musikalische Heimat wird aber immer die Rockmusik in all ihren Facetten bleiben.