Jahresrückblick 2021: Moritz
21.12.2021 | Moritz Zelkowicz
Album des Jahres: Nico Laska - "NI/CO"
Seit Release der wunderbaren "Fine"-EP habe ich auf diesen Tag gewartet. Das Debütalbum von Nico Laska und es hätte kaum härter bei mir einschlagen können. Selten hat mich Pop mehr berührt als dieses sensationelle Werk. Ob Glück, Schmerz oder Resignation, alles was das Album an Gefühlen bereit hat, schlägt bei mir mit jedem Hören aufs neue ein. "NI/CO" ist aber nicht nur überragend geschrieben, sondern noch viel besser produziert. Karan Walia hat sich selbst übertroffen, nicht nur mit der Produktion der Beats. Was an Beats nicht von ihm kommt, hat Michael Dreilich kongenial eingespielt. Was an Instrumenten nicht von Karan oder Nico kommt, hat Mario Radetzky phänomenal eingespielt. Kurzum: Album des Jahres, not even close.
Neuentdeckung des Jahres: I Am Machine
Es ist erst eine Woche her, als ich das erste mal diese kleine Band hörte, aber I Am Machine haben mich mit ihren drei Songs schon voll in ihren Bann gezogen. Dieser absolut rawe Sound hat mich schon beim ersten Mal komplett bekommen. Und das, wie gesagt, mit einer einzigen Drei-Song-EP. Und jetzt bin ich eben wie ein kleines Kind, das mehr möchte. Und zwar möglichst sofort.
Positive Überraschung des Jahres: Zwei gute Weezeralben
Wer hätte es gedacht. Vermutlich interessiert es einfach niemanden, aber ich hätte es nicht gedacht. Weezer ist schon wieder in meinem Jahresrückblick und das durchweg positiv. Ich konnte es nicht erwarten, aber neben dem erwarteten "Van Weezer" kam mit "Ok Human" ein zweites Weezeralbum kurz vor Release. Und es hat mehrere Tausende mal auf dem Plattenteller benötigt, bis ich auch die Reize dieser beiden Alben voll und ganz genießen konnte. Doch ich gehe die Veränderungen dieser Band mit und kann die Genialität eines Rivers Cuomo immer wieder aufs Neue entdecken. Nur eine Bitte: Runter mit den langen Jahren, solange sich deine Platte auf meinem Teller dreht!
Live-Momente des Jahres: Pegasus Open Air und Dreck und Glitzer-Festival
Es gab sie, die Live-Momente des Jahres. Nicht viele, aber die haben dafür ganz enorm viel Liebe erzeugt, gebracht und erhalten. Als erstes wäre da die Odyssee zusammen mit Steffen von Berlin nach F*****g Geesthacht Waterkant zum Pegasus Open Air. Das alles während Bahnstreik, was die Fahrtzeit ungut multipliziert hat. Aber mit großen Teilen der Redaktion zusammen diesen Abend verbringen zu dürfen war die ganzen Strapazen wert.
Und nicht zuletzt durfte ich auf Einladung des Onkels M zum 100 Kilo Herz Festival "Dreck und Glitzer" nach Leipzig reisen und dort erstmals in Natura auf Jannika treffen und das Festival besuchen. Und ich könnte nicht genau benennen was besser war, das Festival oder die Begleitung. Aber Fakt: Das Festival war rundum überragend.
Song des Jahres: KUMMER feat. Fred Rabe - Der letzte Song (Alles wird gut)
In einer emotional ziemlich aufgeladenen und verwirrten Zeit, hat dieser Song mit ungeahnter Wucht mein Leben erreicht. Und hat mich zum weinen gebracht wie lange kein Song mehr. Somit ist es vielleicht fachlich unsauber, denn wahrscheinlich gab es ausgefeiltere Songs dieses Jahr, qualitativ hochwertiger, doch wenig andere Songs haben mich derart abgeholt.
Als weitere Beispiele gehen "Was ich am liebsten mach" von Sondaschule und ".:.:sad:.:." von Geistha in diese Liste ein. Grüße gehen raus.
Beste Plattensprungbuddies: Jannika und Kai
Auch in diesem Jahr haben wir wieder wunderbare Folgen für den Plattensprung aufgenommen, hatten mit Nico Laska, Sibbi von Itchy, Simon von Lygo, Alex von Redfield Records und Hansol von Shoreline erstmals Gäste von außerhalb der Redaktion, was sich immer noch surreal anfühlt. Und mit Jakob und Lucio hatten wir immer wieder traumhaft geile Gäste aus der Redaktion. Aber zwei sind immer dabei und es ist wundervoll dieses Projekt mit euch beiden zu machen. Danke Kai, danke Jannika, auf viele weitere Folgen und auf euch.
Moritz Zelkowicz
Moritz deckt als Franke den Süden Deutschlands ab. Er versucht beständig Teil der Lügenpresse zu sein, ist aber ansonsten im Marketing tätig. Musikalisch ist er überall dabei, ob Punk, Core oder Rap, erlaubt ist, was gefällt.