Stand Up Stacy und "The Magnificent You": Pop Punk anders
27.04.2020 | Jannika Hoberg
Während die Songs auf den EPs von 2016 und 2017 an den typischen, fast generischen „Green-Day-Pop-Punk-Sound“ erinnern, richten sich Stand Up Stacy mit „The Magnificent You“ ein bisschen mehr zum Alternative Rock aus und wagen sich sogar in einzelnen Parts in den Bereich des Hardcore Punks vor.
Der Sound erinnert an Zebrahead, Blink-182 und Sum41, aber die Jungs machen dennoch ihr eigenes Ding draus, und das auf sehr abwechslungsreiche Weise. Mal soft wie in „Homecoming“, mal rotzig wie in „Something To Believe“ – was aber bleibt, ist die Ohrwurmtauglichkeit der Refrains. Keiner der elf Tracks ähnelt einem anderen besonders stark und jeder Song kann sich auch alleine, ohne die Rückendeckung des gesamten Albums, behaupten.
Besonders auffällig ist das Vortasten in andere Genres in „Tell Me It’s Alright“ – schon die etwas aggressivere Spielweise der Instrumente ist eine Art Foreshadowing auf die Shouts, die in den letzten Refrain eingebaut werden. Diese Shouts und ihre Einarbeitung sind, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Band bisher keine Erfahrung im Hardcore Punk hatte, wirklich gut.
Auch die durchgängig durchdachten Gesangparts, in denen zwei Stimmen dafür sorgen, dass ein breiter Klangteppich entsteht, sind gut gemacht – vor allem, wenn man weiß, dass Sänger Uwe in der Studioversion alle -Vokal-Parts übernommen hat, auch die Shouts. Live unterstützen nach Aussage der Band Daniel und Simon, Gitarrist und Schlagzeuger, bei den verschiedenen Stimmen. Mit „What’s Fighting For“ beweisen Stand Up Stacy zudem, dass sie auch ruhigere Songs beherrschen.
Wertung
„The Magnificent You“ macht Laune, ist abwechslungsreich und mal nicht der immer gleiche Pop-Punk. Die Chorusse haben Ohrwurmgarantie und die Songs bleiben im Kopf. Stand Up Stacy schaffen es hier, einem altbekannten Genre den eigenen Stempel aufzudrücken und trotzdem verhältnismäßig massentauglich zu sein.
Jannika Hoberg
Jannie begeistert von Punk über Metal bis hin zu Hardcore alles, ob aggressive Beats oder auch mal soft - auch außerhalb dieses Genrespektrums. Neben der Leidenschaft für Konzertfotografie ist Jannie mit verschiedenen Instrumenten für diverse Jamsessions zu haben. Zuhause ist dey auf Konzerten und Festivals, ansonsten studiert Jannie nebenbei noch Umweltingenieurwesen in Weimar.