The Sidekicks und „Happiness Hours“: Sonne im Herzen
17.05.2018 | Ole Lange
Wer die Band nicht kennt, findet auf Google zuerst eine deutsche Gruppe namens The Sidekicks, die man für Hochzeiten buchen kann. Nicht ganz weit weg davon befinden sich die aus Ohio kommenden The Sidekicks. Mit ihrem neuen und damit fünften Album haben sie nämlich eine hochzufriedene und glückliche Musik geschaffen, die sich tatsächlich „Happiness Hours“ nennen darf, denn die Platte kann man durchaus mehrmals am Stück hören.
Man wird schon herzlichst begrüßt, sieht man sich die Songnamen an. „A Short Dance“ mit einer Spielzeit von 49 Sekunden, „Serpent In A Sun Drought“, „Weed Tent“ und zu Anfang „Other People's Pets“ geben dem Album schon ab Beginn einen gewissen Charme und zeigen auch eine verträumte Ehrlichkeit auf. Musikalisch kommt die Platte sofort mit einer angenehmen Bodenständigkeit daher und gleicht direkt dem ersten Eindruck, schaut man sich das Album nur an.
Wirklich schön ist dabei auch die Vielfalt im Sound. Neben den sehr ruhigen Songs „Elegy For Time“ und auch dem gemütlichen Titelsong „Happiness Hours“ befinden sich viele auf ihre Art und Weise tanzbaren Lieder. Langweilig wird es nicht, auch aufgrund vieler passender Stilelemente und Tempowechsel, die zwar nichts neu erfinden, aber dem ganzen ein wirklich schönes Flair geben. Ein gutes Beispiel ist dafür etwa der plötzliche Anfang von „Mix For A Rainy Day“, auch der seichte Stilumbruch von „Summer And The Magic Trick“ oder der Tempowechsel am Ende von „Serpent In A Sun Drought“. Der Country-Style und die gefühlte Affinität zu den 80ern der Gitarre ist aber doch der größte Pluspunkt. Diese sehr suspekt zusammenpassende Mischung sorgt wahrscheinlich für den Ursprung der Freundlichkeit.
Das Wort „vorantreibend“ könnte „Happiness Hours“ vielleicht am besten beschreiben. Durch ein eigentlich sehr schnelles, aber konstant bleibendes Tempo zieht sich die Platte auch bei den langsamen Verschnaufpausen nicht. Dadurch bleibt man dabei und kommt in den Genuss eines Gute-Laune-zaubernden Albums, welches nicht nur mit schöner Gesangsstimme und einer musikalischen Grundfreundlichkeit auf einen zukommt, sondern auch durchaus Gelegenheit auf einer Hochzeit finden könnte. Vielleicht wäre das ja eine Ausweichmethode, falls Konzerte zu langweilig werden? Jetzt würde es sich aber auch lohnen, einen gemütlichen Abend mit dem Album „Happiness Hours“ und The Sidekicks zu verbringen!
Wertung
Es ist halt wirklich eine interessante Platte. In gewisser Weise befindet sie sich zwischen Trompeten und Flieder. Man kann sich schon vorstellen, dass es schön aussieht, obwohl man es so vorher noch nie gesehen hat. „Happiness Hours“ ist ein schönes Album für den Sonnenuntergang.
Ole Lange
Ole stammt aus der östlichsten Stadt Deutschlands und begeistert das Team mit seinen leichten Dialekt. Er schreibt fleissig Reviews von Hip-Hop bis Metalcore und hat hin und wieder ein Interview mit Bands.