Snareset und „With A Spark“: Die Zeit verfliegt
17.04.2019 | Lara Teschers
Die vier Jungs aus Greven wollen „den Mittelfinder mit Kusshand zurück ins Jugendzentrum“ bringen. Hört man sich ihren neuesten Streich „With A Spark“ an, kommt jedoch die Frage auf, was diese Band eigentlich noch in Jugendzentren zu suchen hat. Es gibt sie inzwischen immerhin seit mehr als zehn Jahren und das aktuelle Album lässt soweit nichts vermissen. Zehn Songs voller Punkrock und melodischerem Hardcore, der so auch von der US-amerikanischen Westküste kommen könnte.
„With A Spark“ läuft fast schon zu schnell durch, lässt sich total angenehm hören. Oft zweistimmiger (rauer) Gesang, schnelle Gitarren und Drums, eingängige Melodien zeichnen die Platte aus, zwischendurch wird auch mal „gegrölt“ („The Fire Still Burns“). In den Texten geht es um eigene Befindlichkeiten, aber es wird auch (sozial)politisch.
Wie es sich gehört, gibt es auch mal etwas längere instrumentale Parts, aber auch sich immer wiederholende Textpassagen, wie schon der provozierende Opener „Waving Middelfingers“ zeigt. Kurze zweieinhalb Minuten später folgt schon der nächste, titelgebende Track „No Spark No Fire“. Das Album legt ordentlich Tempo vor, man fliegt quasi durch die Songs, aber die vier Jungs lassen ihre Hörerschaft auch ab und zu kurz durchatmen. Und das müssen sie auch, schließlich hat die Platte einen ordentlichen Live-Charakter, dem man kaum entkommt. Schuld daran sind die hymnenartigen Melodien/Gesänge, die absolutes Ohrwurm-Potenzial haben.
Keiner der zehn Songs fällt aus dem Raster, langweilig wird es aber keineswegs, dafür sorgen schon die Tempo-Wechsel. Somit liefern Snareset mit „With A Spark“ ein gutes, wenn auch leider mit knapp 30 Minuten recht kurzes Album ab, das sich durchaus mit größeren Skate-Punk-Bands messen kann.
Wertung
„With A Spark“ ist absolut hörenswert, die Texte hatte ich recht schnell im Kopf und jedes Mal habe ich mich gewundert, wenn das Album schon wieder durchgelaufen war. Und wir wissen ja alle: Wenn die Zeit schnell vergeht, ist das ein gutes Zeichen.
Lara Teschers
Aus dem Ruhrgebiet zog es Lara zum Studium des Musikjournalismus nach Karlsruhe. Ihre Lieblingsmusik hört sie am liebsten live auf Konzerten und Festivals oder zu Hause auf dem alten Plattenspieler. Dabei sind ihr Unterteilungen in Genres weniger wichtig, als dass die Musik einfach gefällt. Der Geschmack reicht von Sum 41 über Nirvana bis hin zu Ed Sheeran oder Kraftklub.