Two Door Cinema Club und „False Alarm“: „Future Pop“
20.06.2019 | Lara Teschers
Mit eingängigem Beat eröffnen Two Door Cinema Club ihr viertes Album „False Alarm“. Sehr elektronisch klingt der Opener „Once“, zu den Beats kommt die junge, hohe Stimme Alex Trimbles‘ hinzu. In Verbindung mit den Melodien der Refrains erzeugt sie eine atmosphärische Musik, auch die Synthesizer tun ihren Teil dazu. Im Pressetext ist von „Future Pop“ die Rede, und irgendwie passt diese Bezeichnung ganz gut zum Sound von „False Alarm“. Jeder Song ist auf seine Weise sphärisch, der Gesang oft auf unterschiedliche Weisen verzerrt.
Ein bisschen Ohrwurmcharakter hat „Talk“, bereits im Vorfeld als Single erschienen, woran auch die „uuhs“ nicht unschuldig sind. Wie auch auf den anderen neun Tracks sind hier Disco-Elemente zu finden. Jeder für sich ist interessant zu hören. Bei „Nice To See You“ kommt Rap hinzu, der darauffolgende Song „Break“ beginnt mit einer Art Vogelgezwitscher und klingt nach dem Soundtrack eines tragischen Liebesfilms. Hintergrundgeplapper kommt bei „Dirty Air“ ins Spiel. Das Trio mit Produzent Jacknife Lee (The Killers, U2, REM) hat sich Mühe gegeben, „False Alarm“ abwechslungsreich zu gestalten. Das ist im Großen und Ganzen gelungen. Teilweise gibt es aber auch so viele Wiederholungen, dass es fast schon nervig wird („Satisfaction Guaranteed“).
Überraschend schließlich der Schluss: Der letzte Song „Already Gone“ bricht plötzlich ab, ist mitten im Satz vorbei. Etwas irritiert bleiben die Hörenden vermutlich zurück, was schade ist. Denn der Rest des Albums ist keineswegs irritierend. „False Alarm“ ist eine interessantes Indie-Platte, die deutlich elektronischer klingt als ihre Vorgänger-Alben.
Wertung
Ein schönes Elektro-Pop-Album, das man gut zum Relaxen hören kann, wenn man sich einmal reingehört hat. Am Anfang fand ich es nämlich etwas anstrengend.
Lara Teschers
Aus dem Ruhrgebiet zog es Lara zum Studium des Musikjournalismus nach Karlsruhe. Ihre Lieblingsmusik hört sie am liebsten live auf Konzerten und Festivals oder zu Hause auf dem alten Plattenspieler. Dabei sind ihr Unterteilungen in Genres weniger wichtig, als dass die Musik einfach gefällt. Der Geschmack reicht von Sum 41 über Nirvana bis hin zu Ed Sheeran oder Kraftklub.