Captain Capa begeistern auf "This Is Forever" mit aufwändigen Electro-Klängen
16.04.2017 | Ole Lange
Captain Capa waren schon länger nicht mehr im Gespräch, wenn es um neue Musik geht. Nun darf man aber wieder gespannt sein. Neues Album, neue Tour! „This is Forever“ erscheint am 28. April über Audiolith und verkörpert allgemein gesagt das, was gute elektronische Musik ausmacht: Tanzbarkeit, Abwechslungsreichtum und Individualität. Doch kommt es an das Vorgängeralbum „Foxes“ heran?
Mit „Nightwings“ wird man mit einem kleinen Intro empfangen, während es danach poppig zur Sache geht und die Band rund um Sänger Hannes Neumann einen schönen Einstieg schafft. Man hat sofort einen guten Einblick, in welche Richtung das Album gehen wird.Die erste Veröffentlichung von „This is Forever“ war indes der Song „The Fever“. Auch hier hat man sofort die tanzbaren Melodien im Refrain. Deutlich minimalistischere musikalische Elemente lassen vermuten, dass der Text um eine abendliche Liebe hier vielleicht doch etwas wichtiger als bei anderen Songs war. Mit „Athena“ liefern Captain Capa den ruhigsten Track der Platte, textliche Überschneidungen lassen sich dennoch feststellen. Liebe und Beziehungen sind immer ein beliebtes Thema, doch ist es nicht Captain Capas erklärtes Ziel, Liebeskummer oder verblasste Erinnerungen in den Lyrics zu verarbeiten. Vielmehr geht es um die Freude an der Musik.
Genau das merkt man auch bei „The Weeks After“. Ein unfassbar guter Track, welcher mit einem sehr langsamen Rhythmus beginnt, sich dann aber immer mehr in Verspieltheit und Lautstärke steigert und dadurch unfassbar viel positive Energie ausstrahlt. Ein Paradebeispiel für das gesamte Album. Man merkt bei jedem einzelnen Song, wie viel Spaß die drei Jungs dabei hatten, endlich wieder neue Musik schreiben zu können.
Wer richtig abdancen und ausrasten will, der sollte sich auf alle Fälle „Savescummer“ anhören. Captain Capa selbst veröffentlichten die Audio mit dem Post : „ ‘Macht mal was wütendes.’ -’Ok.’ “ Das ist ihnen hierbei auch wirklich gelungen. Eine düstere Stimmung durch tiefere Töne wird unterlegt mit Ashis Stimme, bis der Song im Refrain durch schnelle technolastige Bässe und einem schallenden Gesang ein absoluter Kracher wird. An diese Stimmung kann „Clarendon“ sicher nicht anknüpfen, dafür aber an die hohe Tanzbarkeit. Nach einem kleinen Intro kann man sich gut vier Minuten ausgiebig bewegen. Hier lohnt es sich, so wie bei allen anderen Songs, vor allem auf den Text zu achten. Ernste Themen werden mit den elektronischen Drums quasi in die Ferne katapultiert.
Abwechslungsreichtum hat das neue Album „This is Forever“ auf alle Fälle. Kein Song klingt wie der andere. Eine wunderschöne Vielfalt entsteht hier mit einem guten Charakter. Man merkt sofort nach dem ersten Hören, dass hier definitiv kein Konzeptalbum versucht wurde. Orientierungslosigkeit gemischt mit der Laune und der Lust für die Musik beschreiben das neue Captain Capa-Album definitiv gut. Auch wenn es sicherlich nicht jeden Geschmack trifft, lohnt sich das Reinhören auf alle Fälle. Der Facettenreichtum der Platte dürfte für jeden Hörer wenigstens einen guten Song bieten.
Captain Capa Tour 2017
THIS IS FOREVER TOUR
05.05.17 Leipzig - Werk2 (Support: Chai Khat)
12.05.17 Berlin - Musik & Frieden (Support: Chai Khat)
13.05.17 Hamburg - Molotow (Support: Chai Khat)
19.05.17 Düsseldorf - FFT
20.05.17 Nürnberg - Stereo
26.05.17 Chemnitz - Atomino
Wertung
Durch eine unfassbare Freiheit, welche sich die Band genommen hat, sind viele Elemente elektronischer Musik untergebracht, wodurch sich eine wunderschöne Abwechslung ergibt. Ruhig und laut zugleich. Sollte man sich geben! Starkes Ding!
Wertung
Mit ihrem sphärischen Weltall-Synthie-Pop erzeugen Captain Capa eine aufreibende und dichte Atmosphäre. Um dem Albumtitel zu entsprechen fehlen ihnen allerdings stellenweise die Ecken und Kanten.
Ole Lange
Ole stammt aus der östlichsten Stadt Deutschlands und begeistert das Team mit seinen leichten Dialekt. Er schreibt fleissig Reviews von Hip-Hop bis Metalcore und hat hin und wieder ein Interview mit Bands.