Itchy und "Dive": Das Revival von Poppunk?
10.07.2023 | Lena-Marie Buchner
Bereits seit dem Jahr 2000 rocken die Jungs aus Eislingen schon mit ihrer Musik. Mit jedem Jahr, jeder Tour, jedem Album, wuchs ihr Bekanntheitsgrad. Itchy sind in der deutschen Punkrock-Szene angekommen, ihr Name längst kein unbekannter mehr. Nach drei Jahren folgt nun wieder eine neue Platte des Trios. Wobei man nicht außer Acht lassen darf, dass Sibbi in der Zwischenzeit unter dem Pseudonym "Sibbi Hier" solo getourt und unter Anderem auch ein Album veröffentlicht hat.
Zurück im Studio heißt es: "Back to the Roots!". Statt Deutsch wird wieder Englisch gesungen. Mit ihrer Single "Thoughts & Prayers" gab es bereits im März einen kleinen Vorgeschmack und dieser war vielversprechend.
Nur leider holen nicht alle Songs einen so ab. Bei Stücken wie "Come Join Us" oder "I'm Alright" handelt es sich zwar um absolut solide Lieder, nur leider fehlt ihnen das gewisse etwas. Sie passen auf das Album, keine Frage, aber so wirklich abholen können sie einen nicht. "Hospital" beispielsweise erinnert stark an die amerikanischen Musikerkollegen von Green Day und andere Größen des Poppunks. In diesem Genre gibt es einfach viel Konkurrenz und in der Masse geht der Track dementsprechend unter.
Musikalisch bewegt sich das Album irgendwo zwischen Poppunk, Indie und Alternative Rock, tanzbar und auf jeden Fall konzerttauglich. Songs wie "Lie" und "Afterglow" haben wahren Hit-Charakter, gehen ins Ohr und laden zum Mitsingen ein. Verzerrte E-Gitarre, scheppernder Bass und fette Drums praktizieren den typischen Itchy-Sound. Die Hörenden erwarten zwölf Stücke voller Energie und Euphorie, was so mancher Titel erstmal nicht vermuten lassen würde. Doch die Drei schaffen es immer irgendwie eine positive Note mitschwingen zu lassen. Der Sommer kann kommen! Und wenn dieser vorbei ist, kann sich auf die passende Tour zum Album gefreut werden.
Wertung
Alles in allem ist "Dive" von Itchy ein überzeugendes Album, das Fans des Rockgenres sicherlich gefallen wird. Die eingängigen Melodien und die energetische Ausstrahlung der Band sind definitiv hörenswert. Allerdings hätte ich mir mehr Abwechslung und künstlerisches Risiko gewünscht, um das Album wirklich aus der Masse herausragen zu lassen. Ich komm nicht umhin zu bemerken, dass einige der Songs auf dem Album für meinen Geschmack etwas zu austauschbar klingen.
Lena-Marie Buchner
Lena wohnt in der Nähe von München und besucht eine FOS um möglichst bald das Abi in der Tasche zu haben. Um dann „irgendwas mit Medien“ zu machen. Musik ist ihre große Leidenschaft, sie liebt Konzertbesuche und spielt gerne Bass und Gitarre. Musikalisch öffneten die Toten Hosen ihr früh die Tore des Punkrocks. Vor allem die deutschsprachige Künstler haben es ihr angetan, und so sind Bands wie ZSK, die Donots oder Milliarden nicht mehr aus ihrer Playlist wegzudenken.