Schmutzki und „Mehr Rotz als Verstand“: Party-Punkrock
12.09.2018 | Lara Teschers
Mit ihrer neuen Platte „Mehr Rotz als Verstand“ beweisen Schmutzki einmal mehr, dass sie ordentlich Party machen können. Zwölf Songs voller schnellem, stimmungspushendem Punkrock erwarten die Fans auf Album Nummer Drei.
Das Album zieht einen direkt mit ins Geschehen. Von Sekunde Eins an ist man gleich dabei, wenn es im ersten Track direkt „Es ist sturmfrei“ heißt. Die Party geht los. Dabei ist natürlich die altbekannte rotzige Stimme von Sänger und Gitarrist Beat Schmutz, dessen Name als Inspiration für den Bandnamen diente. Hinzu kommt lauter Party-Punkrock mit schnellem Gitarrenspiel und hin und wieder einem ruhigen Part, zum Beispiel, wenn die Polizei auf der Sturmfrei-Party erscheint.
Tanzbar ist so gut wie jeder Song, den die drei Stuttgarter auf „Mehr Rotz als Verstand“ gepackt haben. Die sich ständig wiederholenden Texte tun ihr Übriges, dass auch ja kein Partygast vergisst, mitzugröhlen. Fast schon hymnenartig klingt der ein oder andere Refrain.
Ab und zu ist auch mal ein (verhältnismäßig) ruhiger Song dabei. So beispielsweise „Beste Bar der Stadt“, wo die Stimme zunächst im Vordergrund steht, begleitet von wenigen lang klingenden Akkorden. Fast schon philosophisch mutet der Text an, doch dann geht es letztlich nicht etwa um den Sinn des Lebens, sonders eben um die letzte Bar der Stadt. Natürlich wird der Song mit hinzukommendem Bass und Schlagzeug lauter, aber bleibt trotzdem langsamer und leiser.
Nach jedem ruhigeren Song folgt direkt wieder was Schnelles, Lautes. Ist ja schließlich ein Partyalbum. „Kalifornia“ gehört zwar auch eher zur leiseren Sorte, aber der Ska-Rhythmus des Songs lässt trotzdem kaum ein Bein still stehen.
„Mehr Rotz als Verstand“ ist definitiv der passende Titel für dieses Album. Soll sagen: Einfach mal den Kopf ausschalten, Musik aufdrehen, tanzen und Spaß am Leben haben. Was Anderes bleibt einem auch kaum übrig, lassen die schnellen Schmutzki-Beats den Puls doch sowieso schnell ansteigen.
Wertung
Eine Platte zum Spaßhaben. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie oft ich sie mir noch nüchtern anhören kann. In meinen Ohren kaum für mehr als Party brauchbar.
Lara Teschers
Aus dem Ruhrgebiet zog es Lara zum Studium des Musikjournalismus nach Karlsruhe. Ihre Lieblingsmusik hört sie am liebsten live auf Konzerten und Festivals oder zu Hause auf dem alten Plattenspieler. Dabei sind ihr Unterteilungen in Genres weniger wichtig, als dass die Musik einfach gefällt. Der Geschmack reicht von Sum 41 über Nirvana bis hin zu Ed Sheeran oder Kraftklub.