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Das selbstbetitelte Album von Zeal & Ardor war für mich einer der größten musikalischen Momente, an die ich mich erinnere. Selten habe ich ein Konzept als so sehr zusammengewachsen, organisch und stimmig wahrgenommen. Die Latte lag also enorm hoch für “GREIF”. Und auch wenn das neue Album (stand jetzt) noch nicht an die emotionale Schlagkraft des Vorgängers herantreten kann, zeigt es doch, dass die musikalische Entwicklung dieser Band noch lange nicht am Ende ist. Auf die Konvergenz folgt die Divergenz. Manuel Gagneux und seine Bandkollegen gehen unbeirrt neue Wege, und auch wenn mich diese Wege nicht immer sofort abholen, will ich ihnen doch immer folgen und bin gespannt, wohin die Reise dieser Band geht. Da verzeihe ich sogar einen Hardstyle-Drop.
Ich habe schon “Stranger Fruit” heiß und innig geliebt, aber “Zeal & Ardor” gehört wohl zum Besten, was ich in meinem Leben je gehört habe. Man kann die Entwicklung dieses Künstlers live mitverfolgen. Es ist, als seien alle Genreexperimente, alle cleveren Spielereien und alle sorgfältig erdachten Konzepte auf genau dieses Album hinausgelaufen.
„Wake of A Nation“ ist eine radikal gute EP, welche auf lyrischer und musikalischer Ebene überzeugt. Die textlichen Themen sind genauso relevant wie aktuell. Vor allem sind sie aber eines: notwendig. Man kann nur hoffen, dass das vollständige Album nicht den Fehler der vorherigen Alben macht und die wirklich starken Gospel/Metal-Songs mit zu viel durchschnittlichen Death-Metal-Material überschwemmt.
Der kometenhafte Aufstieg von Zeal & Ardor bleibt bemerkenswert und bisher ungestört. Selbst in der Live-Performance überzeugt das Konzept, der Klang und die eigentümliche Atmosphäre der Genre-Kreuzung. Sowohl die vier neuen Songs als auch der ungeheuer authentische Gesang hinterlassen bei mir Gänsehaut und bieten den ultimativen Anreiz, um sich das Live-Album neben die beiden ersten Platten ins Regal zu stellen. Hier werden bekannte Songs nicht bloß aufgewärmt, sondern in ein gewaltiges, perfekt unperfektes Gewand gesteckt.
Groovende Blues-Lines und sägende Black-Metal-Gitarren gehen eine satanische Hochzeit ein, grimmige Worksongs entladen ihre Wut in hinreißenden Screamo-Ausbrüchen, alles gespickt mit beißender, unterschwelliger Gesellschaftskritik. Manuel Gagneux wurde mit dieser Rezeptur berühmt und bringt sie für „Stranger Fruit“ auf ein derart hohes Level, dass man sich wundert, sie nicht mittlerweile permanent in der alternativen Musik zu hören. Die Innovation schlug bereits mit „Devil Is Fine“ ein, die Perfektion erfolgt hier.
Innermusikalisch wirkt "Devil Is Fine" wie aus einem Guss, und das ist bei einem derart gewagten Genre-Konzept wirklich mehr als beeindruckend. Der kaum vorhandene Spannungsbogen verhindert, dass Zeal & Ardors erste Platte ein ernsthafter Anwärter auf das Album des Jahres wird - das nächste Werk des Schweizers dürfte dafür aber hoch gehandelt werden.