Happiness Festival 2018: Beatsteaks, Casper und ganz viel Lebensgefühl
15.03.2018 | Moritz Zelkowicz
Unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren lässt sich so zusammen fassen: Die Stimmung lässt sich am besten mit „Der Name ist Programm“ beschreiben. Alles wirkt sehr gelassen, sehr entspannt. Wer keine Lust auf das Gedränge vor der Bühne hat, kann sich einfach weiter hinten auf einer Bank im hinteren Bereich des Geländes niederlassen und das Spektakel aus einer gesunden Distanz betrachten. Allerdings ist neben der hübschen Location in Schwann bei Pforzheim in Baden-Württemberg definitiv das Line-Up das bessere Argument. Eine ausgewogene Mischung aus Rap, Alternative und Punk.
Lineup und Redaktionstipps
Die Headliner:
Beatsteaks:
Mal abgesehen davon, dass das neue Album ein ziemlicher Reinfall war: Die Jungs wissen, wie man Stimmung macht.
Casper:
Auch zu ihm muss wohl nicht allzu viel gesagt werden. Er hat live das gewisse Etwas, das selbst Leute, die seine Musik nicht mögen, live mitreißt. Pflichtprogramm.
Trailerpark:
Hier scheiden sich die Geister. Die Mischung aus witzigem Rap (Alligatoah) und schwer asozialen und leicht humorvollem Rap (Sudden, Timi Hendrix, Basti, kurzum: der ganze Rest) ist einerseits lustig, andererseits auch sehr anstrengend. Wo die Jungs auftreten, bleibt kein Auge trocken. Aber allein die Livequalität von Alligatoah ist den Gang zur Bühne wert.
Anti-Flag:
Das Beste zum Schluss. Das Quartett aus Pittsburgh hat nicht nur geile Musik am Start, sondern schafft es auch live den Allerletzten mitzunehmen und einzuheizen. Ein absolutes Muss.
Die Redaktionstipps:
Tipps wie Heisskalt oder Massendefekt lassen wir hier mal außen vor. Diese Tipps kriegt ihr von uns jedes Mal und wer sie einmal gesehen hat, wird sich das nicht entgehen lassen. Daher einmal noch kurz gelistet: Leoniden, Massendefekt, Heisskalt, einfach hingehen.
Blackout Problems:
Die müssen einfach ganz oben stehen. Ihre Konzerte sind Spektakel. Nicht wegen ihrer Show, denn die existiert nicht wirklich. Sie klingen live einfach fantastisch und feiern bei jedem Konzert ein Fest. Also, hingehen. Danach wird abgefragt.
Adam Angst:
Mit hoffentlich neuem Material wird Adam Angst die Menge begeistern, denn darauf warten wir schon viel zu lange. Und die Split mit den Donots kann ja nicht alles gewesen sein. Wir sind gespannt.
Faber:
Der junge Züricher ist einer der besten, wenn nicht sogar der beste deutsche Singer/Songwriter, der auch in seiner Muttersprache singt. Mit klugen, fast philosophischen Texten begeistert er auf der Bühne und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Ist das erstrebenswert? Lasst euch einfach selbst überzeugen.
Das Line-Up ist so großartig, man könnte guten Gewissens jeden einzelnen Act hervorheben.
Moritz Zelkowicz
Moritz deckt als Franke den Süden Deutschlands ab. Er versucht beständig Teil der Lügenpresse zu sein, ist aber ansonsten im Marketing tätig. Musikalisch ist er überall dabei, ob Punk, Core oder Rap, erlaubt ist, was gefällt.