Rogers und “Rambazamba & Randale“: Punkrockparty mit Haltung
18.04.2023 | Lena-Marie Buchner
"Rambazamba und Randale", damit verspricht die Band nicht zu viel. Bereits beim ersten Track der Platte prescht die Band voran und gibt die Richtung vor. Und die ist schnell, laut, dreckig und Punk(rock). Dass sich das nicht gut mit Autotune verträgt, zeigen die Düsseldorfer in "Rapstar“. Auf diesen Kram kann die Band getrost verzichten, die Musik auf dem Album natürlich handmade. Und wenn es der Platte an einem nicht fehlt, dann an fetten Gitarrenriffs. Gerade „Du machst mich fertig“ dient als ein gutes Beispiel dafür. Sowohl Melodie als auch Text bekommt man so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Aber das Lob gebührt nicht den schrammeligen Gitarren allein, auch alle anderen Instrumente sind hervorragend arrangiert. Dominic rockt an den Drums ab und Artur liefert die passenden Basslines.
Auf ihrem Album widmet sich die Band Themen wie Vergänglichkeit und Liebe, von ACAB bis hin zur Klimakrise. Wie nicht anders zu erwarten, nehmen die Jungs auch dieses Mal kein Blatt vor den Mund. In "Kein Respekt für Scheiße" geht es Meinungsmachern an den Kragen. Deutliche Worte zu lebendiger Musik. Beides verschmilzt und bildet den typischen Rogers-Sound. Manch ein Track ist mehr Pop-Rock als Punk aber das tut der Platte keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, die Rogers trauen sich Neues zu probieren und schaffen es damit zu überzeugen. Gerade live werden die Songs nochmal einen ganz anderen Charakter entwickeln, denn neben politischer Haltung ist auch jede Menge Party zu erwarten.
Wertung
Hymnischer Punkrock á la Rogers. Als Fan bekommt man, was man von der Band erwartet und wird dabei nicht enttäuscht. Ein Album vollgepackt mit tanzbaren Statements und handgemachter Musik, die zum Mitgrölen und Bewegen einlädt. Da bekommt man richtig Lust auf das nächste Konzert, um mit der Band zu den neuen Songs zu feiern.
Wertung
"Rambazamba & Randale" und ich, wir hatten zugegebenermaßen Startschwierigkeiten. Nach dem allerersten Durchlauf noch auf wenig meiner Begeisterung stoßend, sieht die Welt viele Anläufe später aber schon ganz anders aus! In der großen Summe überwiegt die Gruppe aus wirklich guten Tracks, die sich um die nicht ohne Grund zuvor veröffentlichten Singles ergibt, den dezent platzierten Neuerungen im Sound und den zum Glück noch seltener vorkommenden "Warum?!"-Momenten. Dass einige der neuen Nummern live funktionieren durfte ich bereits erleben. Eine Bereicherung für den anstehenden (Festival-)Sommer!
Lena-Marie Buchner
Lena wohnt in der Nähe von München und besucht eine FOS um möglichst bald das Abi in der Tasche zu haben. Um dann „irgendwas mit Medien“ zu machen. Musik ist ihre große Leidenschaft, sie liebt Konzertbesuche und spielt gerne Bass und Gitarre. Musikalisch öffneten die Toten Hosen ihr früh die Tore des Punkrocks. Vor allem die deutschsprachige Künstler haben es ihr angetan, und so sind Bands wie ZSK, die Donots oder Milliarden nicht mehr aus ihrer Playlist wegzudenken.