Jahresrückblick 2022: Mark
23.12.2022 | Mark Schneider
Album des Jahres
Achja, der Klassiker. Und auch in diesem Jahr nicht weniger schwer einzuschätzen. Wie oft hat der Rest hier Fjørt geschrieben? Deren Platte ist nunmal wirklich stark. Aber da war ja noch mehr im Jahr 2022, unter anderem haben Caliban und Callejon erneut den Metalcore revolutioniert. Aber jetzt Spaß beiseite, für mich teilen sich Slime mit neuem Sänger sowie der wirklich persönlichen und aggressiven Platte "Zwei" diesen Platz mit dem bereits im Frühjahr erschienenen Sondaschule-Werk "Unbesiegbar". An beiden durfte ich hier einige gute Worte lassen. Zurecht!
Neuentdeckung des Jahres
Hab ich mich in diesem oder bereits im letzten Jahr erstmalig intensiv mit den Rogers beschäftigt? Egal, beides wäre viel zu spät. Das sehe ich ein. Was mir definitiv erst in diesem Jahr in die Playlists gespült wurde ist Zirkel, der Singles wie am Fließband raushaut. Darauf gestoßen bin ich Rahmen der von Jan Böhmermann veröffentlichten Sendung zum Thema Schutzmasken, da Zirkel einen Titel namens "Wenn Fynn Kliemann alles kann" veröffentlicht hat. Dieser hat zwar rein gar nichts mit Fynn und seinem Masken-Business zutun, passte aber ganz schön ins Bild. Spätestens seit dem Album "Uff" läuft Zirkel umso öfter bei mir.
Comeback des Jahres
Diese Band taucht aus verschiedenen Gründen immer wieder in meinen Jahresrückblicken auf, aber in dieser Kategorie geht in diesem Jahr nichts an Destination Anywhere vorbei. In meinem Festivalbericht zum Pell Mell-Festival 2022 ist nachzulesen, unter welchen Umständen die Band sich im Herbst auf der Bühne zurückgemeldet hat. In diesem Rahmen gab es bisher zwei Singles, welche beide unglaublich viel Lust auf all das machen, was da wieder kommen wird. Aktuell flattern die ersten Bestätigungen für diverse Festivals im kommenden Sommer rein, von den drei (!) bereits ausverkauften Konzerten im Siegener Vortex im Mai 2023 mal ganz abgesehen. Willkommen zurück, Destination Anywhere!
Konzertbericht des Jahres
Die gute Nachricht vorab: Die Gesamtsituation ließ es in diesem Jahr wieder zu, dass wir diese Plattform mit Berichten der unterschiedlichsten Konzerte füllen konnten. Und auch wenn ich nicht Dave heiße, der die Anzahl meiner Konzertbesuche des ganzen Jahres aktuell in 14 Tagen abreißt, konnte ich mir in diesem Jahr einige Konzerte ansehen. Und auch wenn mir einer dieser Ausflüge mutmaßlich einige Tage Isolation beschert hat, hatte das Jahr zwischen dem Grand Münster Slam der Donots, der Antilopen Gang, einer Iron Maiden Stadionshow und dem krassen Gegenteil mit den Rogers im kleinen Siegener Vortex einiges zu bieten. Aus emotionalen Gründen muss ich aber den Besuch und den anschließenden Bericht über Die Ärzte im Kölner Stadion über die anderen Shows stellen. Auch wenn die Stimmung im Vergleich zu anderen Konzerten in meiner Aufzählung nicht die beste war, vor allem die Tribünen (ich nicht!) lautstark über den Sound gemeckert haben und Köln sich einen viel zu heißen Tag ausgesucht hat, war mir dieser Ausflug von allen am wichtigsten. Die Band war mein Türöffner zur Musik und zum Fansein und es dauerte viele, viele Jahre, bis mir dieser Moment im Jahr 2022 vergönnt war.
Grand Münster Slam des Jahres
So ganz außen vor lassen möchte ich diesen Tag im November dann doch nicht! Viel wurde mir über dieses regelmäßig stattfindende Fest der Donots im schönen Münster erzählt. Unzählige Male habe ich mir die dem "Lauter als Bomben"-Album beliegende Live-DVD aus dem Jahr 2018 angeschaut und nach einer ewig dauernden Pause von dieser Veranstaltung konnte die Halle Münsterland in diesem Jahr endlich wieder ihrem eigentlichen Zweck nachgehen und den Grand Münster Slam beheimaten. Das hoffte ich zumindest, als ich im Sommer 2021 die Tickets kaufte und wie immer diese gewisse Unsicherheit spürte, ob eine Veranstaltung Ende November wirklich stattfinden könne oder die Fallzahlen erneut einen Strich durch die Rechnung machen würden. Wie wir alle wissen sollte es klappen und es folgte nach langem Warten ein Tag, der für mich schon in der Stadt einiges zu bieten hatte und dann in der Halle seinen Höhepunkt fand. Streng genommen fünf Bands, wenn man den Gastauftritt von Madsen dazunimmt, und ein Donots Set, was vor allem im Hinblick auf Eskalation seinesgleichen sucht. Kein Grand Münster Slam in diesem Jahr hätte besser sein können. Jede Wette!
Mark Schneider
Mark kommt aus der wunderschönen, ländlichen Provinz zwischen Siegen und Marburg an der Lahn. Ob kleine Acts im Club oder Musikgiganten vor Tausenden: Besucht wird, was laut ist und Spaß macht! Dabei sind im Genre (fast) keine Grenzen gesetzt.