Merets Jahresrückblick 2019
23.12.2019 | Meret Stursberg
Album des Jahres: „Berkeley's On Fire“ von SWMRS – dieses Jahr durch Zufall entdeckt und direkt verliebt. Mit einem weiten Einfluss aus den verschiedensten Richtungen kreiert diese Band ihren ganz eigenen Stil irgendwo zwischen Skate-Punk, Pop-Punk, Surf Punk und klassischem Punk Rock. Fun Facts: Einer der Jungs und ein ehemaliges Mitglied der Band sind Söhne des Green Day Frontmanns Billie Joe Armstrong. Außerdem geht die Band nächstes Jahr mit Cage The Elephant auf Tour!
Neuentdeckung des Jahres: Hush Mozey aus Bristol. Auf dem Roadtrip durch England bei einem kleinen Konzert kennengelernt und ihre großartige Musik rauf und runter gehört – so called „Drowzy Rock'n'Roll“, der einen zum Träumen einlädt. „Unter dem Radar“ in Arbeit und in Planung, sie 2020 nach Deutschland zu holen. Bleibt also dran!
Enttäuschung des Jahres: Die Auflösung vieler Bands aus der Umgebung: Datenschmutz, Destination Anywhere und vor allem The Tips aus Düsseldorf, deren musikalische Entwicklung ich gerne weiter verfolgt hätte. Zum Glück bleiben die alten Alben!
Festival des Jahres: Rebellion Festival Blackpool – DAS Punk-Festival schlechthin. So etwas wie dort habe ich noch nie erlebt. Wer mehr darüber lesen möchte, ein Festival Bericht folgt anschließend an diesen Bericht.
Konzerte des Jahres: The Casualties im Helios in Köln und im Tube in Düsseldorf – es war voll, die Stimmung war geil und der Sänger schafft es immer wieder jeden zu animieren, Party zu machen, einen Circle Pit zu starten und draufloszuschreien. In Köln noch im Anschluss mit der Band saufen gewesen und in Düsseldorf für Punk Rock Love auf die Bühne geholt worden - DAS macht für mich eine Band sympathisch, da kann jeder mir noch so oft sagen: „Öh, mit dem neuen Sänger mag ich die nicht.“ Solange der Kerl Stimmung macht, einigermaßen singen und schreien kann und sympathisch ist, verliert die Band dadurch nichts.
Bestes Lokalfestival des Jahres: Auch wenn große Festivals ihren Reiz haben, muss auch das Kleine gewürdigt werden, in diesem Sinne: Neuss Now! Wie jedes Jahr super Stimmung, auch wenn es diesmal im Greyhound und nicht im Haus der Jugend stattfand. Nicht nur der beste Gig meiner eigenen Band bisher, sondern auch alles Drumherum hat gestimmt. Ich kann jedem aus der Umgebung nur empfehlen, sich das nächstes Jahr nicht entgehen zu lassen – es ist garantiert für jeden etwas dabei!
Am längsten ersehntes Konzert des Jahres: Ska-P auf dem Ruhrpott Rodeo 2019! Es war ein Fest ohnegleichen. Nachdem ich die Band als kleines Mädchen bei meinem Papa im Auto gehört habe und mit 16 Jahren auf einer Spanien-Reise wiederentdeckt hatte, musste ich schweren Herzens feststellen, dass sie sich aufgelöst hatten. Was mich sehr traurig stimmte, wurde 2018 durch das neue Album "Game Over" wieder negiert: Die Band hat sich wieder zusammengefunden und dieses Jahr hatte ich dann endlich die Chance diese Band live zu sehen. Die Live-Show war unglaublich: zwischen Karikatur und energiegeladener Musik, zwischen Tanzen und Spaß haben, zwischen impulsiver Kritik gegen den Kapitalismus, Spaniens Politik und Donald Trump, hüpfte ich wie ein Flummi in der ersten Reihe auf und ab. Muchas Gracias!
Meret Stursberg
Momentan studiert Meret Philosophie in Düsseldorf und arbeitet ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe, treibt sich aber ansonsten die ganze Zeit auf Konzerten oder Festivals quer durch Deutschland und in anderen Ländern rum. Sie liebt Reisen und lernt auch im Ausland viele interessante Musiker kennen. Ansonsten spielt sie selber mehr schlecht als recht Bass in einer kleinen Punk-Band. Musikalisch kann sie fast jedem Genre etwas abgewinnen und bezeichnet ihre Playlist auch als Büchse der Pandora, weil zwischen Punk, Indie, Rock, Ska, Metal, Trash und Hip Hop manchmal auch einfach klassische Musik oder Kinderserien-Intros anspringen.