Auf ihrem zweiten Studioalbum spielen The Dirty Nil die risikolose Variante – was im Falle der Kanadier bedeutet, zehn maximal halsbrecherische Songs zu inszenieren.
Was mache ich wohl, wenn ich mal über 70 bin? Wahrscheinlich vor meiner Musikanlage sitzen und diese anschreien, dass früher alles besser war. Paul McCartney bringt stattdessen ein Album namens „Egypt Station“ heraus und beweist, dass es auch anders geht.
Christian Lindner, Posterboy der FDP, sagte einmal: „Probleme sind nur dornige Chancen.“ und sollte damit sogar einmal Recht haben. Owen Ashworth musste 2010 nach Hörproblemen sein Projekt Casiotone for the Painfully Alone beenden. Statt sich zurückzuziehen nutzte er die Möglichkeit und kehrte als Advance Base zurück.
Die Welt steht am Abgrund. Wahrheiten wie der Klimawandel werden ignoriert oder einfach so gedreht, dass es passt und der Rest belügt sich täglich selbst. Passend dazu veröffentlichen The Pariah aus Bottrop nun ihr erstes Album „No Truth“ und sind damit so nah am Zahn der Zeit, dass es weh tut.
Die Zeiten von Sex, Drugs and Rock’n’Roll sind vorbei, jeder muss irgendwie sehen wo er bleibt. Man muss nicht mehr ständig besoffen sein, Unmengen von Drogen nehmen und Groupies flachlegen. Monster Truck sind allerdings die fleischgewordene Kommerzialisierung des Genres und liefern mit “True Rockers” ein, im schlimmsten Sinne, nettes und durchschnittliches Dad-Rock-Album.
Als Meister des Wortwitzes feiert Schauspielrapper Alligatoah den fünften Teil seiner Mixtape-Reihe ausgiebig mit 16 wahnwitzigen Songs. Ob das den neu erlangten Album-Status verdient hat?
Die modernen Post-Hardcore-Pioniere stellen sich Ignoranz und Entfremdung – statt der Faust strecken sie ihren Gegnern nun die geöffnete Hand entgegen. Geschieht das zu Lasten ihrer Bissigkeit?