Jahresrückblick 2023: Mark
23.12.2023 | Mark Schneider
Album des Jahres
Auch wenn ich diesen Absatz wohl jedes Jahr so beginne... aber SO schwer fiel mir die Entscheidung mein Album des Jahres zu küren selten. So viele Bands in meiner Blase haben im Jahr 2023 Platten veröffentlicht: Rogers, Donots, Destination Anywhere (erste Erwähnung), Madsen, Wizo, Liedfett... Wahnsinn. Verleihen möchte ich den Titel jedoch dem Album "Anfangen Anzufangen" von Raum27. Es begab sich im vergangenen März, als Raum27 im Rogers-Vorprogramm in Münster auftraten und mich so unerwartet voll erwischten. Aus anfänglicher Skepsis wurde die Erkenntnis, dass ich den Song "Oft gesagt" schon sehr lange in meinen Lieblingssongs abgespeichert hatte, und daraus Begeisterung, die bis heute nicht nachgelassen hat. Und so fand "Anfangen Anzufangen" immer dann einen Platz in meinem Alltag, wenn mein Kopf von all den Punkrockscheiben mal wieder etwas Ruhe brauchte. Ich wiederhole daher sinngemäß einen Satz auf meiner Review zum Album: Den Jungs steht großes bevor. So wahr ich eine Indie-Pop-Scheibe zu meinem Album des Jahres auserwähle.
Konzert des Jahres
Mit Pascow in Marburg und dem erwähnten Konzert der Rogers in Münster startete das Konzertjahr schon ganz passabel für mich. Daran schloss sich im Laufe der Monate ein bunter Ritt durch die Locations des Landes (und Auslandes) an: Zum ersten Mal besuchte ich den Wiesbadener Schlachthof, um mir das erste meiner zwei auf der Tour besuchten Konzerte der Donots zu geben, im heiß geliebten Vortex in Siegen kamen Destination Anywhere (wer sonst?) und ZSK hinzu. Iron Maiden gab es in der Frankfurter Festhalle sowie dem ZIGGO-Dome in Amsterdam auf die Ohren, auf den Ausflug nach Hannover im vergangenen Oktober gehe ich im nächsten Absatz noch etwas näher ein. Meine absoluten Konzerthighlights fanden ebenfalls im Herbst statt und wurden von mir sowohl hier auf der Homepage als auch im Überfluss in meinem Freudeskreis zelebriert: die Ärzte gingen auf "Herbst des Lebens"-Tour und spielten so nahbar wie selten Shows vor wenigen Tausend Gästen. Wir buchten uns im Kölner Palladium und im Lokschuppen in Bielefeld ein und erlebten zwei der großartigsten Abende, die ich je in Verbindung mit Konzerten erleben durfte. Remember: Es gibt nur einen Gott - BelaFarinRod!
AdW-Moment des Jahres
Mein AdW-Moment des Jahres ist eigentlich nur halb durchgehen zu lassen, und doch wäre er ohne dieses Fanzine niemals zustande gekommen. Er ist ein als sehr langer Moment zu betrachtendes Wochenende im Oktober, an dem ich unseren ehemaligen Top-Redakteur und seinerzeit als herausragenden Hausmeister bekannten Marco in seiner Wahlheimat Hannover besuchte, um mir Stadt, Béi Chéz Heinz und Capitol näher bringen zu lassen. Die letzteren beiden sind Konzertlocations, in denen innerhalb von zwei Tagen Destination Anywhere (Bingo!) und Millencolin auftraten. Für uns Grund genug, das Wochenende fett im Kalender zu markieren und gute 48 Stunden miteinander zu verbringen. So standen am Ende diese beiden Konzerte, ausgiebige Spaziergänge in der niedersächsischen Hauptstadt und kulinarische Leckerbissen wie der Mitternachtsdöner nach Millencolin (Hey Torben! Das war so schön alles!) oder die Salatbar bei Atlantis in den Büchern. Ich komme zurück - verlasst euch drauf.
Festival des Jahres
War es mir bei der ersten Ausgabe zeitlich nicht möglich, das Balarock Festival zu besuchen, war mir in diesem Jahr die weite Anreise nach Bad Laasphe endlich möglich. Und auch wenn die Auswahl bei lediglich zwei besuchten Festivals nicht die allergrößte ist, hat das Balarock in dieser Kategorie die Nase deutlich vorne. So viele bekannte Gesicher, so köstlich regionale Getränke, bestes Wetter und eine Auswahl an Bands, die allesamt Bock auf die Nummer hatten. Ob einem der Sinn jetzt nach Theke, gemütlichem Sitzen, kurzzeitiger Eskalation vor der Bühne wie bei Destination Anywhere (4/4) oder dem Plausch etwas entfernt der Stage stand: Es war alles möglich. Diese Mischung unter der bratenden Sonne bescherte einen Festivaltag, wie er kurzweiliger und abwechslungsreicher kaum sein konnte.
Mark Schneider
Mark kommt aus der wunderschönen, ländlichen Provinz zwischen Siegen und Marburg an der Lahn. Ob kleine Acts im Club oder Musikgiganten vor Tausenden: Besucht wird, was laut ist und Spaß macht! Dabei sind im Genre (fast) keine Grenzen gesetzt.