Die besten Platten 2018: Die Top 5 von Erik
27.12.2018 | Erik Swiatloch
Das Jahr 2018 trat für mich wie eine multiple Persönlichkeitsstörung auf. Releases, auf die ich mich freute, enttäuschten mich fast durchweg. Der daraus resultierende Impuls, mich durch einige Alben zu hören, welche ich nicht auf dem Schirm hatte, brachte dafür einige erfreuliche Überraschungen mit sich.
Platz 5: Nine Inch Nails – "Bad Witch"
In jede Top-Platzierung gehört auch irgendwie immer ein NIN Album dazu. "Bad Witch" ist unvorhersehbar, experimentierfreudig und anspruchsvoll. So wie Musik sein sollte.
Platz 4: Paul McCartney – "Egypt Station"
„Egypt Station“ ist eine dieser erfreulichen Überraschungen, die zufällig entdeckt wurden. Ich hatte von McCartney seit Ewigkeiten nichts mehr gehört und hatte dies zu seinen Lebzeiten auch nicht mehr erwartet. Sein Album „Egypt Station“ klingt erfreulich frisch, keck, alternativ und so gar nicht nach einem 76-Jährigen.
Platz 3: Foxing – "Nearer My God"
Foxing sucht und findet sich auf jeder Platte immer wieder neu.
„Nearer My God“ ist herrlich frisch und ausreichend geschmückt mit experimentellen und elektronischen Klängen. Gepaart mit der melancholisch kraftvollen Grundstimmung von den Jungs aus Missouri gibt das Platz 3.
Platz 2: The Joy Formidable – "Aaarth"
Dieses neue Album von The Joy Formidable war gleichzeitig auch mein Debüt-Review bei Album der Woche. Die wunderbar expressionistisch daherkommende Musik vereint das Beste einer Vielzahl an Genres: unvorhersehbar und trotzdem eingängig.
Platz 1: Donnokov – "Donnokov"
Mit deutscher Musik habe ich eigentlich nichts am Hut, nichts gemein und wir werden auch nie gute Freunde werden. Doch Donnokov verpasste mir dieses Jahr eine Ohrfeige auf diese Aussage! Kraftvoller Post-Punk-Rock mit bissigen Texten, gespielt von drei begnadeten Musikern, jeder ein Virtuose an seinem Instrument, belehrte mich eines Besseren. Deutsche Musik, du hast wieder was gut gemacht.
Erik Swiatloch
Erik kommt aus dem nebelverschleierten Thüringer Wald. Das erklärt wohl auch seine Vorliebe für melancholische und bedrückende Klänge. Als Filmkomponist, Musiker und Tonstudiobetreiber hat er in seinem kompletten Alltag mit nichts anderem als Musik zu tun.