Der Frontmann von 30 Seconds To Mars, der Antiheld in einem französischen Gangsterfilm oder eine Hamburger Band - den Namen Leto tragen heutzutage anscheinend einige. Angesichts des aktuellen 30 Seconds To Mars Albums, und der Tatsache, dass wir hier keine Filme behandeln, nehmen wir uns wohl doch der Hamburger Combo an - lohnt sich auch mehr.
Galaxy Space Man wollen hoch hinaus. Ihre zweite Platte „Unravel“ bricht konzeptuell wie musikalisch Grenzen – und führte fast dazu, dass die Band ihre eigenen erreicht.
Im schnelllebigen Digital-Trubel unserer Gesellschaft die Übersicht zu bewahren ist ein Kampf wie David gegen Goliath und eine Hürde, der immer mehr junge Bands erliegen. Eine Universallösung dafür haben Zwo Eins Risiko auch nicht parat, trotzdem begegnen sie ihren persönlichen Widrigkeiten mit auffallender Weitsicht. Essentielles Mittel dabei: „Herz“.
2018 ist die Jugend auf dem Höhepunkt ihrer Orientierungslosigkeit angekommen. Einerseits verwöhnt durch den vergleichsweise hohen Lebensstandard eines wirtschaftlich boomenden Erste-Welt-Landes, andererseits verwirrt von gleichzeitig zunehmender globaler Ausbeutung, fehlender internationaler Solidarität, Umweltverschmutzung und sozialer Ungleichheit. Entstanden aus dieser moralischen Dissonanz verarbeiten Lyschko aus Solingen den Frust der Anfang-Zwanziger in Destruktivität, Nihilismus und Post-Punk. Denn auch wenn das Verdrängen nur allzu verführerisch ist: Wie kann man angesichts einer zunehmend dystopisch werdenden Welt noch guten Gewissens in den Spiegel gucken?
Ein Aufstieg geprägt von Zufällen, etwas Glück und natürlich dem nötigen Talent. Resist The Ocean entern bei ihrer Albumreleaseshow 2017 stolz die Bühne. Fünf Mann vor einem Banner, das in Großaufnahme das Albumcover zeigt. Das Ganze in einem nicht ganz unwichtigen, von Genre-Größen geprägten Liveclub in Nürnberg, dem altehrwürdigen Z-Bau. Der Weg hierher lässt sich durchaus sehen.