2024 ist kaum zuende und wir schauen schon in das momentan noch sehr neblige Frühjahr. Auch 2025 sind schon wieder einige spannende Alben am Horizont zu sehen. Hier stellen wir euch ein paar davon vor. Ach ja, und ein paar Spekulationen gibts natürlich auch.
Fünf Jahre nach „Uthlande“ treten Turbostaat mit ihrem Album „Alter Zorn“ aus dem tiefen Grau von Pandemiebewältigung, gesundheitlichen Rückschlägen und der Herausforderung, mit dem Tod klarzukommen, heraus. Das ungewollt eine überwiegend urbane Sichtweise auf das Leben in den Songs hervorsticht, scheint eher den Biografien der einzelnen Bandmitglieder geschuldet zu sein als bewusstes Konzept. Auch wenn der Sound nur leichten Veränderungen unterworfen ist und Songstrukturen vertraut klingen, ist „Alter Zorn“ keine Fortführung früher Werke, sondern ein Neuanfang, der wütend nach vorne blickend mit Altem abrechnet.
Lambrini Girls – ein Name wie eine Gang, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Wut über den Ist-Zustand der Welt, ihren Hass auf die misogynen Strukturen in vielfältigen Lebensbereichen und ihre sehr persönlich empfundene Hoffnungslosigkeit in Bezug auf umfassende Veränderungen des spätkapitalistischen Systems herauszubrüllen. Auf ihrem Longplayer-Debüt „Who Let The Dogs Out“ haben sie einen Weg gefunden, all dies zu kanalisieren.
1 Stunde und 59 Minuten – das ist die Laufzeit von „Sincerely, Thees Uhlmann“, ein Album, das vieles ist: Werkschau, Best Of und Inventur des bisherigen Schaffens. In der Entstehung steckt eine intensive Auseinandersetzung mit der Musik von Tomte und den Solowegen Thees Uhlmanns, die aber am Ende eine zutiefst persönliche Zusammenstellung bietet. Oder wie es in den Worten des Labels Grand Hotel van Cleef heißt: Es sind „die richtigen Lieder und Zeilen im richtigen Moment.“
Shitney Beers veröffentlichen mit Amity Island eine Ode an uns alle selbst, die wir auf unseren kleinen Inseln der Eigenheiten schwimmen. Mit beruhigten Songs begrüßt die Band das wohl letzte wichtige Album des Jahres.