Annie Clark’s neuestes Album ist nicht nur ihr Debüt als alleinige Produzentin, es entpuppt sich darüber hinaus auch noch als die vielleicht direkteste Begegnung mit der Künstlerin St. Vincent.
Dass es bei der Hamburger Band Kettcar nach dem musikalischen und lyrischen Hochgenuss von „Ich vs. Wir“ und der anschließenden EP „Der süße Duft der Widersprüchlichkeit“ überhaupt noch eine Steigerung geben könne, war fern jeglicher Erwartungshaltung. Aber mit ihrem neuen Album „Gute Laune ungerecht verteilt“ gelingt es den Musikern erneut, mit frischem und weiterentwickeltem Sound und einer sprachlichen Differenziertheit zwischen gesellschaftlicher Relevanz und persönlicher Anteilnahme ein Meisterwerk zu schaffen. Das wirft die Frage auf, warum bislang eigentlich nur Bob Dylan einen Literaturnobelpreis bekommen hat.
Die Kölner Band KMPFSPRT begibt sich mit ihrem fünften Studioalbum zurück zu ihren Wurzeln im Songwriting und liefert mit „Aus gegebenem Anlass“ erneut ein kritisches Punk-Album ab, welches zwar deutlich zeigt, was zurzeit alles schiefläuft, aber dennoch den Hörenden vor Augen führt, dass es sich lohnt gegen Missstände aufzustehen.
Unpassend zum Albumtitel "Am Achteck nichts Neues" bringen Montreal ihre neue Platte mit eigenem Bier und achteckiger Vinylsingle im Gepäck auf den Markt. Die Metapher hinter dem Namen ist natürlich eine ganz andere und doch steht wie immer die Frage im Raum, wie sich ein neues Album definieren wird. Wir haben reingehört!
Post-Punk ist seit jeher die musikalische Stimme der Zynischen, die Ode an den Pessimismus. Yard Act stellen mit ihrem zweiten Album die unvermeidbare Gegenfrage – und versuchen sich sogleich an einer Antwort.
Tua ist angekommen. Zumindest deutet das der Titel seines neuen Solo-Albums an. Und tatsächlich fühlt sich “Eden” an, als wäre in Tua ein Knoten geplatzt, der sich in einer Explosion aus Palmen und Leinenhosen entleert.
Schmerzmittel sind im Deutschrap aktuell ebenso omnipräsent wie toxische Männlichkeit. Allerdings traut sich Paula Hartmann auf ihrem zweiten Album, diese neu zu kontextuieren und überrascht somit nicht nur mit einem ziemlich kontroversen, aber auch sehr starken Featuregast.
Bruce Dickinson wird es einfach nicht leid, seine Spuren in dieser Welt zu hinterlassen. Neben unglaublich vielen erschaffenen Werken mit Iron Maiden ist "The Mandrake Project" das siebte Studioalbum seines Soloprojekts. Die Schnittstellen zu Iron Maiden sind dabei in ihrer Anzahl gering, aber dennoch vorhanden.
Dem oft und gerne beschworenen Geist, welcher dem Metal und der Klassik in gleichen Teilen innewohnen soll, kommt man in Adaptionen des romantischen Stücks „In der Halle des Bergkönigs“ recht nahe. Das kulturelle Erbe des Norwegers Edvard Grieg lebt in den Werken zahlreicher, moderner Rockbands bis heute weiter und auch für diese Albumbesprechung weilt der musikhistorische Bezug unter uns.